Bernd Blisch, Bürgermeisterkandidat von CDU, Galf, Freien Bürgern und FDP, kritisiert die „Intransparenz“ des amtierenden Rathauschefs Michael Antenbrink (SPD)

Flörsheim. Die Frage wird seit Monaten diskutiert: Wie soll Flörsheim weiter entwickelt werden? Wie groß soll die Mainstadt werden? Was ist überhaupt wünschenswert? Was bedeutet dies für die Infrastruktur der Kommune? Wenn neue Wohnflächen entstehen sollen, so muss zuerst die Kernfrage beantwortet werden, wo neue Baugebiete ausgewiesen werden können und welche Größe diese haben sollen. Eine interne CDU-Gesprächsveranstaltung zum Thema Stadtentwicklung fand am Samstag im Rahmen des Jahresempfangs der Flörsheimer CDU in der Kultur-Scheune statt.

Eine Stunde vor dem offiziellen Beginn des Geburtstagsempfangs für den ehemaligen Ministerpräsidenten Roland Koch in Eschborn legten prominente CDU-Akteure wie Staatsminister Axel Wintermeyer, der Landrat des Hochtaunuskreises Ulrich Krebs sowie der Landrat des Main-Tanus-Kreises Michael Cyriax noch eine Stippvisite in Flörsheim ein.

Moderiert von Marcus Reif, äußerten bei einer lockeren Gesprächsrunde der Flörsheimer Bürgermeisterkandidat Dr. Bernd Blisch (CDU) sowie der neue Bad Sodener Bürgermeister Dr. Frank Blasch (CDU) ihre Ansichten über die Chancen und Risiken einer Stadtentwicklung. Während der derzeit amtierende Rathauschef Michael Antenbrink (SPD) seine Ansichten zur künftigen Stadtentwicklung von dem Erarbeiten eines Konzeptes abhängig macht, hatte der Dritte im Bunde der Bürgermeisterkandidaten, Markus Ochs, seine Meinung dazu bereits kund getan.

Konzept für die Zukunft

Bürgermeisterkandidat Bernd Blisch, der vom Viererbündnis aus CDU, Galf, Freien Bürgern und FDP unterstützt wird, betonte, dass man in der Stadtentwicklung klare Vorstellungen gemeinsam mit den Bürgern entwickeln müsse. Daraus solle dann ein Konzept für die Zukunft gestaltet werden. In diesem Zusammenhang wurde die nach CDU-Meinung derzeit spürbare „Intransparenz“ sowie das „Übergehen der Bürger“ moniert. Damit wurde die bisherige Verfahrensweise von Bürgermeister Antenbrink kritisiert.

Doch was möchte der Kandidat des Viererbündnisses? Bernd Blisch brachte es auf den Punkt: Da sowohl die Flörsheimer Kernstadt wie auch Wicker und Weilbach nach bestimmten Vorstellungen entwickelt worden wären, müsse man sich genau überlegen, ob man an vergangene Konzepte anknüpfen oder frei heraus weiterbauen wolle. Zudem gebe es wie beispielsweise im Baugebiet Nord noch freie unbebaute Flächen, die genutzt werden könnten. Er lobte das Planungskonzept für das Gebiet, da man von Anfang an gewusst habe, wie dieser Stadtteil einmal aussehen und in welche Schule die Kinder der Hinzugezogenen beispielsweise gehen würden.

Bernd Blisch ging auch auf die Nachteile des neuen Stadtteils ein, der von über 2500 Menschen bewohnt wird. Er werde von Bürgern sehr oft angesprochen, dass viele Bewohner aus dem Neubaugebiet Nord noch nicht in die Stadt „integriert“ seien und man den neuen Stadtteil wie ein „angeschlossenes Dorf“ betrachten könne. Dem gelte es entgegenzuwirken, meinte Blisch.

Außerdem müsse für die künftige Bebauung die Frage gestellt werden, welche Art von Bauten bevorzugt werden sollten: Unterkellerte Häuser mit Garten mit entsprechenden Preisen oder finanziell günstigere und flächenmäßig kleinere Reihenhäuser. Doch nicht nur an Wohnmöglichkeiten für Familien müsse gedacht werden, meinte Bernd Blisch weiter. Für die Erschließung von Grundstücken für kleinere oder gemischte Appartements, die auch für junge Menschen bezahlbar sein müssten, befinde man sich auf einem guten Weg. Blisch ging zudem auf die Beschränkung der Siedlungsflächen in Flörsheim ein. Da vor allem die Kernstadt in ihren baulichen Möglichkeiten durch Fluglärm, Bahnlinie und Autobahn eingeschränkt sei, sehe er vor allem in den Stadtteilen Wicker und Weilbach Möglichkeiten für neue Wohngebiete.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 29. März 2018