(rea). „Wenn ich mich auf Flörsheim einlasse, dann voll und ganz“, hatte der gebürtige Frankfurt-Sossenheimer Markus Ochs im Juli 2007 an seinem ersten Arbeitstag als Erster Stadtrat versichert. Mit Ehefrau Sabine und den beiden Söhnen bezog der CDU-Politiker noch im gleichen Monat das neu erworbene Eigenheim der Familie in der Wilhelm-Dienst-Straße 13. Sein Leben in der neuen „Heimat“ möchte Ochs, der mit dem Slogan „Einer von uns“ Wahlkampf macht, nun mit einem Sieg bei der Bürgermeisterwahl krönen. Dass am 3. Juni gleich zwei hauptamtliche Magistratsmitglieder gegeneinander antreten, sei eine sehr seltene Konstellation, räumt der Sozialdezernent ein, der auf seinen „Amtsbonus“ als Erster Stadtrat hofft.

Damit er mit Ehefrau Sabine und den Söhnen Lukas (links) und Julian Ausflüge machen kann, will Markus Ochs seinen „Minerva“, einen Oldtimer von 1954, noch 2012 über den TÜV bringen. Foto: Möllendick

„Ich bin für eine Politik nahe an den Menschen“, betont der Diplom-Verwaltungsfachwirt, der von 1994 bis 1997 an der FH Wiesbaden studiert hat und im Anschluss zwei Jahre lang in der Frankfurter Sozialverwaltung tätig war, ehe er von 1999 bis 2007 ins Presse- und Informationsamt wechselte. Nach der Hochzeit 1999 zog er mit seiner Angetrauten nach Bad Soden, wo 2000 Sohn Lukas geboren wurde. Zwei Jahre später kam dessen kleiner Bruder Julian auf die Welt. Um möglichst viel Zeit mit seinem Nachwuchs verbringen zu können, nahm Markus Ochs von 2001 bis 2002 Erziehungsurlaub und kümmerte sich um den Haushalt in Neuenhain. Sein Engagement im Sossenheimer Pfarrgemeinderat, dessen Vorsitzender er von 1999 bis 2003 war, führte der Katholik – der sich damals aktiv für die Belange von mehr als 5000 Gläubigen einsetzte – auch nach seinem Umzug in den Main-Taunus-Kreis weiter.

CDU-Mitglied wurde der „Seiteneinsteiger“ erst im Jahr 2000. „Ich bin nicht klassisch über die Junge Union gekommen, sondern war über die Kirchenarbeit verflochten“, berichtet der 39-Jährige. 2002 rückte er dann als Stadtverordneter ins Bad Sodener Parlament nach und von 2004 bis zur Verlegung seines Lebensmittelpunktes nach Flörsheim hatte er den CDU-Fraktionsvorsitz inne. 2006 wurde er außerdem Mitglied im Kreisausschuss und seit 2007 gehört er dem MTK-Kreistag an.

Das Angebot, in Flörsheim Erster Stadtrat und somit bis 2013 Berufspolitiker zu werden, nahm Markus Ochs gerne an. Schon anlässlich der Kerb 2006 machte er mit seiner Frau den „ersten intensiven Gang“ durch die Untermainstadt. „Es hat uns auf Anhieb gefallen und an Sossenheim erinnert“, erzählt das Paar. In der „gestandenen Arbeiterstadt“ hätten sie sich gleich heimisch gefühlt. An diesem Tag war kein Flugzeug zu hören“, fügen beide an, während ein startender Flieger nach dem anderen ihren Garten beschallt.

Durch seine Arbeit und die zahlreichen Wahlkampfaktivitäten hat Markus Ochs derzeit „keine freie Minute“. Außer dass er traditionell am Chase-Lauf und an einem Triathlon teilnehme, habe er seine sportlichen Aktivitäten „fast auf null reduziert“. Im Boot hat der begeisterte Ruderer, der in Flörsheim in 15 Vereinen und Organisationen Mitglied ist, seit 2011 nicht mehr gesessen. „In der Regel kommt er zum Mittagessen heim, abends ist er wenig da“, erzählt Sabine Ochs (40). Die gelernte Bankkauffrau, die momentan nicht berufstätig ist und ihrem Mann „vieles möglich macht“, gehört unter anderem dem Pfarrgemeinderat St. Josef an. „Sie ist mein normaler Blick auf den Alltag“, sagt der Bürgermeisterkandidat von CDU und FDP, der am 3. Juni nach dem Gottesdienst das Handballqualifikationsspiel seines Sohnes Lukas (11) anschauen will.

Wenn die Wahl entschieden ist, möchte Katzenfreund Ochs die freie Zeit nutzen, um seinen 2008 bei Ebay ersteigerten Oldtimer „Minerva“ über den TÜV zu bringen. Ein lang gehegter Wunsch ist es auch, den Garten umzugestalten und dort eine Blockhaussauna zu bauen.

Quelle: Main-Spitze vom 26. Mai 2012