Flörsheim (pm) Mit der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest ist für Flörsheim und vor allem für die Wohnbereiche nördlich der Bahn genau das eingetreten, was vorher von vielen Kommunalpolitikern befürchtet worden war. Die Verlärmung bei Ostwetterlage ist so enorm, dass viele zu Recht auf die Straße gehen und protestieren. Deshalb waren sich bisher alle Parteien in Flörsheim darin einig, dass in diesem Bereich keine neuen Baugebiete mehr ausgewiesen und keine neuen Bebauungspläne zur Entwicklung neuer Wohngebiete verabschiedet werden. Doch seit gestern Abend ist das nicht mehr der Fall. „Mit dem Wissen, dass ein Leben im Norden von Flörsheim bei schönem Wetter unter dem Lärm-Diktat steht, kann kein Stadtverordneter mit gutem Gewissen dort einer Ausweisung weiterer Neubaugebiete zustimmen“, so Partei- und Fraktionsvorsitzender Marcus Reif. Doch in der gestrigen Sitzung des Bauausschusses habe – gegen besseres Wissen – eine Mehrheit von SPD, Galf und DfB für die Aufstellung eines Bebauungsplans an der Wickerer Straße gestimmt.

Zwischen den Wohnhäusern in der Wickerer Straße 86 und Nummer 88 soll eine Erschließungsstraße dafür sorgen, dass dort eine beidseitige verdichtete Bebauung mit Reihenhäusern und Doppelhaushälften möglich ist. Über diesem Bereich an der Wickerer Straße, der sich zwischen dem „Meierhof“, der früher gewerblich genutzt wurde, und einer Gärtnerei befindet, fliegen aber die auf der Landebahn Nordwest landenden Maschinen in einer Höhe von unter 280 Metern ein.

„Was ist das für ein Zeichen, wenn wir gegen die Landesregierung in Wiesbaden protestieren, mit einem neuen Baugebiet aber gleichzeitig das Zeichen setzen, dass alles nicht so schlimm ist“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Frank Neugebauer.