Die CDU will, dass das ehemaligen Marienkrankenhaus künftig als Ärzte- und Gesundheitszentrum genutzt wird. Das würde auch dem sich anbahnenden Ärztemangel in Flörsheim entgegenwirken.

Das Thema Marienkrankenhaus steht bei der nächsten Sitzung der Stadtverordneten (Stadthalle, Kapellenstraße 1, Donnerstag, 2. November, Beginn 19.30 Uhr) erneut auf der Tagesordnung. Das Krankenhaus wurde aus finanziellen Gründen Ende September geschlossen. Die CDU-Fraktion schlägt nun vor, dass der Magistrat gemeinsam mit der Marienkrankenhaus GmbH ein Konzept zur zukünftigen Umwandlung des ehemaligen Krankenhauses in ein Ärzte-, Praxis- und Gesundheitszentrum erarbeitet. Das Konzept soll im nächsten Jahr bis zum Ende des ersten Quartals vorgelegt werden.

Der CDU-Antrag befasst sich – auf den ersten Blick allerdings nicht ersichtlich – mit der befürchteten Schließung von Arztpraxen in der Mainstadt in nächster Zeit. Aus Altersgründen werden in den nächsten Jahre nämlich bis zu sechs Praxen ihre Türen dicht machen, prognostiziert die CDU.

In der Antragsbegründung weist die CDU-Fraktion auf die immer schwieriger werdenden Bedingungen für Belegkrankenhäuser hin. Ein Belegkrankenhaus in der Größe des Marienkrankenhauses sei nicht mehr zu finanzieren. Die Summe der ausstehenden Erstattungen der Krankenkassen reiche nicht mehr für eine „vollumfängliche wirtschaftliche Tätigkeit“ aus, was zu einer finanziellen Schieflage führe. Zu den Schwierigkeiten gehöre auch, dass die Belegkrankenhäuser nur eine rund 80-prozentige Kostenerstattung im Vergleich zu vollstationären Kliniken erhielten. „Das gültige Krankenhausgesetz sieht übrigens die Schließung kleinerer Krankenhäuser vor, was das Marienkrankenhaus in eben diese Situation führte“, erklärt die CDU.

Das Marienkrankenhaus, der Förderverein des Krankenhauses, die Kommunalpolitiker und weitere Flörsheimer hätten in den vergangenen Monaten nach Wegen gesucht, eine alternative Zukunft für den medizinischen Bereich zu finden. Dies sei gelungen. Alle Mediziner und Praxen, die im Marienkrankenhaus aktiv sind, eingeschlossen die Dialyse, die Physiotherapeuten sowie die Augenärzte und die beiden Arztpraxen von Wail Saad und Rudolf Krancher, blieben erhalten. Sie böten weiterhin ihre Dienste für die Patienten aus Flörsheim und der Region an.

Zusammenarbeit nötig

„Wir regen zusätzlich an, dass weitere Ärzte, zum Beispiel Allgemeinmediziner, aber auch weitere Facharztpraxen, für dieses Ärzte-, Praxis- und Gesundheitszentrum gewonnen werden können. Insbesondere kann dieses Zentrum für die mittelfristige Zukunft der ärztlichen Betreuung in Flörsheim einen wichtigen Beitrag leisten, bezieht man die hiesigen Praxen in die Betrachtung mit ein“, so die CDU.

Der Union wäre es nämlich am liebsten, so hatte es CDU-Fraktionschef Marcus Reif schon einmal bei einem Pressegespräch erklärt, wenn der Eigentümer des Gebäudes mit dem Grundstückseigentümer zusammenarbeiten würde. Während die Marienkrankenhaus GmbH beziehungsweise die Waldbreitbach GmbH der Eigentümer der Immobilie ist, fällt das Grundstück nach Schließung des Krankenhauses wieder an die Stadt zurück. Die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft, deren beiden Anteilseigner der einstige Krankenhausbetreiber und die Stadt Flörsheim sind, könnte für neue Perspektiven sorgen. Diese beiden Partner könnten für die Fortentwicklung der Einrichtung konkrete Ziele vereinbaren, meint die CDU.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 26. Oktober 2017