Wir bedauern außerordentlich, dass die Marienhausgesellschaft das Flörsheimer Krankenhaus schließen wird. Über viele Generationen hin ist das Marienkrankenhaus mit den Menschen der Stadt und darüber hinaus sehr emotional verbunden.

Wir erinnern an die Schließung der Geburtsstation vor einigen Jahren, die vielen Menschen mit „Geburtsort: Flörsheim“ noch mal bewusst machte, welche Epoche zu Ende ging. Ebenso nehmen wir den aktuellen Beschluss war. An dieser Stelle danken wir ausdrücklich dem Management und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die jahrzehntelange leidenschaftliche Arbeit für „unser“ Marienkrankenhaus. Es wird in Flörsheim fehlen, ein Stück Tradition geht dabei unwiederbringlich verloren. 

Als Flörsheimer Kommunalpolitik müssen wir bei allem Bedauern nach vorne schauen. Eine sinnvoll Option wäre es natürlich, Anknüpfungspunkte mit den Kreiskliniken zu suchen, um zumindest das Krankenhaus als solches mit den Ärzten, die dort wirken, zu erhalten. Ob dies durch die Ansiedlung einer oder mehrerer Abteilungen gehen könnte, gilt es, in den nächsten Wochen zu prüfen. Derzeit scheint allerdings der Zugriff auf Steuermittel zum Abbau von so genannten „Überkapazitäten“ im Krankenhausbereich eine Weiternutzung im Sinne eines Krankenhauses zu verhindern. Wir brauchen hier eine gute Antwort darauf, welchen Spielraum die Politik beim Erhalt des Marienkrankenhauses überhaupt nutzen kann und darf. 

Sollte ein Erhalt – in welcher Form auch immer – nicht möglich sein, müssen wir uns alternativen Nutzungsmöglichkeiten zuwenden. Aus unserer Sicht könnte dies ein Ärztezentrum sein mit den bereits dort etablierten Ärzten, auch eine Beibehaltung der Operationstätigkeit ist vorstellbar. Solch ein Ärztezentrum wird sicherlich nicht die gesamten Räumlichkeiten des Baus beanspruchen. Bleibt die Frage, was kann dort baulich noch sinnvoll hinzukommen? Seniorenbetreuung, Kinderbetreuung oder neuer Wohnraum sind sicherlich prüffähige und überlegenswerte Optionen. 

Die Mehrheit in der Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung aus CDU, Galf, dfb und FDP sieht eine ergebnisoffene und konstruktive Prüfung aller Möglichkeiten als eine dringende und wichtige Maßnahme der nächsten Wochen an. Wir werden helfen, wo immer es geht, gute und zukunftsfähige Modelle für den Erhalt der ärztlichen Leistungen im Marienkrankenhaus zum ermöglichen. Hierzu gibt es eine Sondersitzung des Sozial- und Kulturausschusses. Eine gemeinsame Linie aller Fraktionen in der Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung wäre ein starkes Signal.