Am 27. Juli wurden in insgesamt sieben Haushalten – darunter sechs Haushalte in Wicker und ein Haushalt in Hochheim-Massenheim – Staubproben von Fensterbänken, Dächern und Terrassenböden vom Institut CDM Smith Consult GmbH entnommen. Untersucht wurde der Liegestaub im Umfeld der Deponie Wicker. Heute wurden die Messergebnisse Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Weltin (Hochheim), zwei Vertretern der Bürgerinitiative Massenheim (BIM) und Ortsvorsteherin Luana Schnabel (Wicker) vorgestellt.

Untersucht wurden nach Bundes-Bodenschutzverordnung (BBodSchV) die Vorkommen der vier Schwermetalle Arsen, Blei, Cadmium und Nickel. Die Messergebnisse aus den sieben Haushalten zeigen, dass die Belastungen von Arsen und Nickel deutlich unter den Prüfwerten für Wohngebiete liegen. Was die Blei- und Cadmiumbelastung angeht, lag je ein Prüfwert über dem Grenzwert für Wohngebiete – aber unterhalb des Grenzwerts für Park- und Freizeitanlagen. Interessant dabei ist, dass das erhöhte Bleivorkommen eine Probe war, die aus einem Fensterrahmen einer seit 2019 leerstehenden Wohnung genommen wurde. Die erhöhte Cadmiumbelastung könnte auf Farbreste zurückzuführen sein.

Luana Schnabel

Luana Schnabel

Laut Aussage des Prüfers liegen die Messergebnisse in Summe in einem noch vertretbaren Bereich. „Ich bin froh, dass wir gemessen haben und nun endlich erste Fakten auf dem Tisch haben“, so Ortsvorsteherin Luana Schnabel. „Fakt ist, dass eine Belastung der beprobten Gebiete vorliegt. Um aber eine Aussage darüber treffen zu können, ob die Partikel aus der Deponie-Schlacke stammen, müssen die Ergebnisse der mineralischen Analyse abgewartet werden“, erklärt sie. 

In einem zweiten Schritt wird nun die Mineralik analysiert. Diese Analyse liefert dann Aussagen darüber, ob und wie viel tatsächlich aus der Deponie-Schlacke stammt. Gerade die Bleibelastung könnte neben der Schlacke auch auf Klärschlamm, Kompost, Düngemittel oder Verbrennungsanlagen beispielsweise aus Kaminen zurückzuführen sein. Dazu hatten am vergangenen stürmischen Mittwoch drei Wickerinnen und eine Massenheimerin Backbleche auf ihre Terrassen gestellt und so den umherfliegenden Staub für die zweite Analyse gesammelt. Die Ergebnisse werden im Oktober erwartet.