Der frühere Flörsheimer Bürgermeister Josef Anna feiert am 9. Januar seinen 90. Geburtstag. In einer Presseerklärung würdigten der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Markus Töpfer und der CDU-Fraktionsvorsitzende Christopher Willmy den Jubilar als einen wahren „Meister der Bürger“, der stets einen hoch motivierten Einsatz für seine Stadt gezeigt habe. Die siebzehn Jahre der Amtszeit von Bürgermeister Josef Anna seien ausgesprochen glückliche Jahre für Flörsheim gewesen, in denen sich die Stadt auf einem guten und vernünftigen Weg kontinuierlich weiterentwickelt habe.

Nicht vergleichbar mit heute seien die Aufgaben gewesen, die die Verantwortlichen damals zu bewältigen gehabt hätten. Groß sei der Nachholbedarf in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei der städtischen Infrastruktur gewesen, wo sich Bürgermeister Anna überhaupt einmal als erstes intensiv um den Aufbau einer effektiven Verwaltungsorganisation kümmern musste. Und so grundlegende Dinge, wie der Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsbau hätten auch für längst schon bezogene Wohngebiete noch in Angriff genommen werden müssen. 

Josef Anna habe immer für eine grundsolide Politik mit Augenmaß gestanden, die die Untermainstadt planvoll vorangebracht hätte. Besondere Marksteine seien beispielsweise der Bau des Graf-Stauffenberg-Schulzentrums gewesen, außerdem der Bau der Stadthalle, der Bau der Weilbachhalle, auch der Bau der Trauerhalle auf dem Friedhof, die grundlegende Sanierung der Altstadt auch mit eigenen städtischen Vorbildern, wie zum Beispiel der Sanierung der alten Kirchschule, des „Scharfen Ecks“, des „Frankfurter Hofs“ und des Gasthauses „Zum Hirsch“. Erinnert sei auch an die Anlage des Hafens mit einem Gewerbegebiet und der ersten Bahnunterführung, an die Fußgängerunterführung am Alten Friedhof, die grundlegende Neugestaltung des Mainufers für die Naherholung sowie die Neubaugebiete Flörsheim-Nordwest in der Stadtmitte und Witthub-Klingfloß in Wicker. Im Bereich der sozialen Aufgaben seien viele Wohnungen für geringer Verdienende entstanden, außerdem die Altenwohnanlage am Mainufer, und es gab die Gründung der Caritas-Sozialstation.

Erfolgreich sei Josef Anna nicht zuletzt auch bei seinen besonders wichtigen und vielfältigen Initiativen im Rahmen der Gebietsreform gewesen, wo es ganz im Gegensatz zu den Vorstellungen der damaligen Landesregierung und des Main-Taunus-Kreises zu einem freiwilligen Zusammenschluss von Flörsheim, Weilbach und Wicker gekommen sei, einer städtischen Neubildung, die in Flörsheim und Wicker damals zwar unter den Parteien politisch umstritten gewesen sei, heute jedoch von niemandem mehr ernsthaft in Zweifel gezogen werde. In Weilbach gab es einstimmige Beschlüsse hierzu.Die Flörsheimer CDU nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um Josef Anna herzlichen Dank zu sagen für sein außerordentlich erfolgreiches und unermüdliches Wirken für seine Heimatstadt. Sie wünschen ihm, der sich seit vielen Jahrzehnten mit großer Leidenschaft der Heimatgeschichte und ihrer Erforschung widmet und der immer noch sehr interessiert und aktiv am Geschehen in Flörsheim teilnimmt, auch weiterhin einen guten „Unruhestand“ im Kreise seiner großen Familie.

Josef Anna wurde am 9.1.1929 im pfälzischen Speyer geboren. Am 20.5.1953.heiratete er im Speyerer Dom seine Freundin Christiane, die er 1950 in Bad Dürkheim bei einem Jugendleitertreffen kennengelernt hatte: Es entstand eine große Familie mit vier Töchtern, sieben Enkeln und sechs Urenkeln.

Nachdem beide nach Ludwigshafen umgezogen waren, wurde Josef Anna im Jahr 1947 Mitglied der Ludwigshafener CDU und war seit dieser Zeit mit dem späteren Bundeskanzler Helmut Kohl eng befreundet.

Bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen erhielt Josef Anna eine Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst und entschloss sich später noch zu einem sechssemestrigen berufsbegleitenden Abendstudium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Mannheim. Am 19.3.1962 wurde Josef Anna zum Bürgermeister von Flörsheim am Main gewählt.