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WICKER/WEILBACH (noe) – Mit jeweils zwei Tagesordnungspunkten fielen die Sitzungen der Ortsbeiräte von Weilbach und Wicker denkbar übersichtlich aus. Die Mitglieder des Wickerer Ortsbeirates, die sich am Montagabend in der Alten Goldbornschule versammelt hatten, wurden zunächst vom Ersten Stadtrat Markus Ochs, der bei den Sitzungen in beiden Stadtteilen den terminlich verhinderten Bürgermeister vertrat, über einige Neuigkeiten informiert.

Als erstes sprach Ochs den für den 16. Mai geplanten Besuch der Airbase Wiesbaden-Erbenheim an. Die Besichtigung solle, so der Erste Stadtrat, auch darüber Aufschluss geben, inwiefern die Flörsheimer Gemarkung von den Überflügen der dort stationierten Helikopter betroffen sei. Dem bislang eher geringen Interesse an dem Besuch wirkten einige Mitglieder des Ortsbeirates entgegen, indem sie spontan ihre Teilnahme zusicherten. Gute Nachrichten hielt Ochs zur Kinderbetreuung bereit, der Bedarf in Wicker sei durch die 2014 bezugsfertige vierte Kindergartengruppe der katholischen Kindertagesstätte St. Katharina gesichert. Sicherheit herrscht auch wieder auf dem Pflasterweg des Wickerer Friedhofes: die dort durch Wurzelanhebung verursachten Unebenheiten auf dem Pflasterweg sind mittlerweile behoben. Des Weiteren teilte der Erste Stadtrat mit, dass seit dem 1. Januar Günter Opitz als neuer Wickerer Feldschütz tätig ist. Ob man sich im nächsten Winter auf der Skateranlage an der Quellenstraße als Eisläufer betätigen kann, ist indes noch nicht ganz sicher. Zwar teilte der Erste Stadtrat auf Anfrage mit, dass die Errichtung einer Eisbahn dort mit relativ einfachen Mitteln möglich sei; gleichwohl sei zu berücksichtigen, dass sich im Zuge der Genehmigung des Haushaltes zusätzliche Einsparungen von rund einer Million Euro ergeben hätten. Erst bei der nächsten Ortsbeiratssitzung, so Ochs, könne man sich verbindlich zu den Finanzierungsmöglichkeiten äußern, angesichts der vergleichsweise geringen Kosten sei eine Eisbahn dennoch im Bereich des Möglichen.

Zweiter Tagesordnungspunkt in Wicker war ein Antrag der CDU-Ortsbeiräte zur Prüfung der Erweiterung des Parkplatzes für die Warte. Stellvertretend für die Wickerer Christdemokraten wies Marcel Anthes darauf hin, dass angesichts des Besucherandrangs dringend neue Parkmöglichkeiten geschaffen werden müssten. Dies sei durch eine Erweiterung des bereits bestehenden Parkplatzes neben der Straße „An der Warte“ möglich, große Einschnitte in der Umgebung müssten nicht vorgenommen werden. Auf diese Weise könne sich die Parkplatzsituation deutlich entspannen, der von vielen Anwohnern beklagte Parkdruck und das zu beobachtende „Wildparken“ könnte vermieden werden. Auf Nachfrage von Wolfgang Kirchheim (SPD) bekräftigte Marcel Anthes, dass die CDU die für die erforderlichen Baumaßnahmen entstehenden Kosten keineswegs in vollem Umfange der Stadt auflasten wolle. Anthes erinnerte an die Verpflichtung von Gaststättenbetreibern, für eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen selbst sorgen zu müssen. Die GRKW als Eigentümerin der Warte müsse demnach der Stadt finanziell zumindest entgegenkommen. Außerdem gehe es laut Antrag ohnehin nur darum, die bauliche Umsetzbarkeit neuer Parkmöglichkeiten prüfen zu lassen, und noch nicht um deren Finanzierung. Im Falle eines positiven Ergebnisses werde sich die Stadtverwaltung an die GRKW wenden und die weiteren Schritte besprechen. Ein Zuschuss von Seiten der GRKW sei, wie Markus Ochs vermutete, sicher möglich. Der Prüfantrag wurde einstimmig angenommen. Nachdem die Tagesordnung damit beendet war, nutzte eine Anwohnerin der Straße „An der Warte“ die Gelegenheit, um Kritik an dem gerade verhandelten Vorhaben zu äußern. Ihrer Ansicht nach sei eine Erweiterung des Parkplatzangebotes absolut unnötig, man solle lieber darauf achten, den Betrieb an der Warte nicht ausufern zu lassen. In diesem Zusammenhang bemängelte die Bürgerin auch die ihrer Meinung nach ungenügende Kooperationsbereitschaft des GRKW-Prokuristen Leo Fercher. Sie habe nach dessen Besuch der letzten Ortsbeiratssitzung den Eindruck gehabt, dass der Ortsbeirat von ihm nicht ernst genommen werde.

Keinen Anlass für kritische Anmerkungen gab es bei den Besuchern der Ortsbeiratssitzung in Weilbach. Sie wurden zunächst von Markus Ochs über den Stand der Baumaßnahmen an der Weilbachhalle informiert. „Bis auf Kleinigkeiten im Außenbereich sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen“, berichtete Ochs. „Der reguläre Betrieb der Halle läuft bereits.“ Der Erste Stadtrat wies zudem darauf hin, dass die Weilbachhalle zum Tagungsort des Sozial- und Kulturausschusses am 17. Juni bestimmt wurde. Zufrieden zeigte sich Ochs auch angesichts der Entwicklung der Kinderbetreuung in Weilbach. Der Bedarf an Kindergartenplätzen habe gedeckt werden können, zudem werde ab 1. Mai an der katholischen Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt eine Gruppe im Bereich U3-Betreuung angeboten.
Im Zentrum des Interesses stand jedoch die Wahl eines neuen Ortsvorstehers, da der auch über die eigenen Parteigrenzen hinweg hochgeschätzte Christdemokrat Heinz Lauck nach zwölfjähriger Amtszeit sein Mandat zum 1. März niedergelegt hatte (wir berichteten). Die stellvertretende Ortsvorsteherin Martina Pokowietz (SPD) dankte Lauck im Namen des Ortsbeirates Weilbach für das große Engagement und die vorbildliche Amtsführung. Für Heinz Lauck rückt Dorothea Thimm, Vorsitzende der Jungen Union Flörsheim, als Mandatsträgerin in den Ortsbeirat nach. Die Wahl zum Ortsvorsteher gestaltete sich denkbar unkompliziert und reibungslos. Im Namen der Weilbacher CDU schlug Gerlinde Goldbach-Thimm ihren 37-jährigen Parteikollegen Thomas Schmidt als Kandidaten vor. „Er ist seit seiner Jugend in den Vereinen verankert, bis heute in der Feuerwehr aktiv und aus dem Carneval-Verein-Weilbach nicht mehr wegzudenken“, sagte Goldbach-Thimm. „Thomas Schmidt kann die gute und souveräne Arbeit von Heinz Lauck fortsetzen.“ Das sehe die SPD genauso, merkte Wolfgang Pokowietz daraufhin an. Aus diesem Grund wurde denn auch auf eine geheime Wahl verzichtet, Thomas Schmidt wurde einstimmig zum neuen Ortsvorsteher gewählt und sogleich mit der Sitzungsleitung betraut. „Mir ist an einer sachlichen und fairen Arbeit gelegen“, betonte Schmidt in seinen Dankesworten und fügte an, dass er sich als Mittler in einem Dreieck bestehend aus Stadtverwaltung, Ortsbeirat und Bürgern sehe. Zur weiteren Entwicklung des Stadtteils äußerte sich Schmidt optimistisch: „Wir haben hier in Weilbach ein gutes Fundament, auf dem wir weiter aufbauen können.“

Quelle: Flörsheimer Zeitung