Gewerbegebiet West V: Flörsheimer CDU ruft zur Teilnahme an der Bürgerversammlung auf

Flörsheims Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Odermatt hat auf Bitten der Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung zu einer Bürgerversammlung am Mittwoch, dem 10. Oktober 2012, eingeladen. Anlass ist die geplante Entwicklung des Gewerbegebiets West V zwischen der Hafenstraße und dem Stadtteil Keramag-Falkenberg. Die CDU-Fraktion hatte – wie berichtet –in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung diese Bürgerbeteiligung beantragt, bevor mit dem vorgeschlagenen Verkauf eines Großteils des Geländes unwiderrufliche Faktengeschaffen werden.

In der Stadtverordnetenversammlung am 30. Oktober steht die Entscheidung für das Gewerbegebiet wieder auf der Tagesordnung. Dazu der Flörsheimer CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Marcus Reif: „Bis dahin bleibt genügend Zeit, die Bedenken aus der Bürgerschaft aufzugreifen und hoffentlich auszuräumen, bevor eine Beschlussfassung des Stadtparlaments über den Verkauf eines 74.000 Quadratmeter großen Gewerbegrundstücks erfolgen kann“.

Die Bedenken der Bürger, dies zeigten auch die vielen Hausbesuche und Gespräche des Ersten Stadtrats Markus Ochs während der Bürgermeisterwahl, seien noch nicht ausgeräumt. Auch der Wissensstand, was konkret in West V entwickelt werden soll, sei bei den Flörsheimerinnen und Flörsheimern unterschiedlich. Darüber sollten die Bürgerinnen und Bürger jetzt in der Bürgerversammlung am 10. Oktober umfassend informiert werden, wo Bedenken geäußert und mit den Verantwortlichen diskutiert werden kann.

Die Entwicklung des Gewerbegebiets sei für Flörsheims Zukunft außerordentlich wichtig. Ein übereilter Schnellschuss sei jedoch fatal. Nach den Vorstellungen des Bürgermeisters, die kürzlich in der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung gestanden hatten, sollten 74.000 Quadratmeter, immerhin 62 Prozent der Gesamtfläche von 120.000 Quadratmetern, an eine einzige Firma, nämlich an den Investor nextparx Holding GmbH verkauft werden. Nach Auffassung der Flörsheimer CDU ist die konkrete Entwicklung noch unklar und in dem zur Beschlussfassung vorgelegten Kaufvertrag auch nur grob umrissen. Dies könne zur Folge haben, so Marcus Reif „dass die Stadt durch diesen Vermarktungsvertrag eine wesentliche und notwendige Einflussnahme auf die Ansiedlung von Unternehmen aufgibt“.

Die CDU-Fraktion spricht sich gegen die Ansiedlung von Speditionen oder verkehrsintensiven Logistikern aus. Die Sprecher von Nextparx selbst hätten in Aussicht gestellt, dass Unternehmen angesiedelt werden sollen, die an- und abfahrende Logistik mit einem Veredelungsschritt dazwischen als unternehmerische Tätigkeit betreiben wollten. Dazu hatte die CDU verschiedentlich Kontakt zu Nextparx  und diese habe sich auch durchaus vorteilhaft präsentiert, zuletzt bei einer Anhörung im Bauausschuss.

„Verkauft ist verkauft“, so Marcus Reif, und die unglückliche Ansiedlung von Transthermos habe ihm gereicht, und deshalb wolle die CDU beispielsweise vor und nicht erst nach dem Vertragsabschluss wissen, was genau auf dem Gewerbegelände entwickelt werden solle, welche Unternehmen sich dort ansiedelten und welche Art von Dienstleistungen oder welche Produktion dort installiert werden solle. Außerdem wolle sie wissen, welche zusätzliche Verkehrsbelastung damit auf die Stadt zukommen werde. Und deshalb habe sie angesichts des vom Bürgermeister selbst zugegebenen Risikos einer solchen für die Stadt weitreichenden Entscheidung darauf bestanden, dass vor und nicht erst nach dem Vertragsabschluss den Bürgern die Möglichkeit gegeben werde, von den Plänen zu erfahren, Fragen zu stellen und den Kommunalpolitikern ihre Sichtweise darzulegen.

Hinweis: Bürgerversammlung am Mittwoch, dem 10. Oktober 2012, um 20:00 Uhr, Stadthalle Flörsheim am Main, Kapellenstraße 1.