Gegenkandidat von Antenbrink

CDU-Mann Blisch bringt sich in Stellung

Zuverlässig, mutig, eloquent. Die Flörsheimer CDU ist voll des Lobes für Bernd Blisch. Es gilt als beschlossen: Er soll Michael Antenbrink bei der Bürgermeisterwahl 2018 herausfordern. Stadtverordnetenvorsteher Steffen Bonk, Parteichef Markus Töpfer und Fraktionschef Marcus Reif wurden meist genannt, wenn in den vergangenen Wochen über einen Herausforderer von Verwaltungschef Michael Antenbrink spekuliert wurde. Doch keiner der CDU-Männer will sich zur Wahl stellen. Vielmehr gilt es nach Informationen dieser Zeitung als sicher, dass der gebürtige Flörsheimer Bernd Blisch als Kandidat für das Viererbündnis zur Bürgermeisterdirektwahl am 27. Mai 2018 antreten wird. Mit Bernd Blisch bekommt Amtsinhaber Michael Antenbrink (SPD) einen bekannten und beliebten Flörsheimer als Gegner.

Bestes Ergebnis

So konnte Bernd Blisch, der außerdem Vorsitzender des Flörsheimer Heimatvereins ist, bei der jüngsten Kommunalwahl 2016 auf der CDU-Liste mit 3415 Stimmen auf sich vereinigen. Dies war mit knapp über 100 Stimmen Abstand zu Steffen Bonk und Marcus Reif das beste Ergebnis für einen CDU-Mann. Bürgermeister Michael Antenbrink (62) hatte sich bei der Kommunalwahl auf die SPD-Liste setzen lassen, obwohl er als Bürgermeister nicht in die Stadtverordnetenversammlung gewählt werden konnte. Der Rathauschef bekam auf der nicht allzu langen SPD-Liste insgesamt 6120 Stimmen. Die Sozialdemokraten hatten allerdings mit weitaus mehr Einzelstimmen für den Bürgermeister gerechnet.

Der promovierte Historiker Blisch, der seit 2016 in Wiesbaden als kommissarischer Leiter des Stadtmuseum Wiesbaden tätig ist, wollte Fragen zu einer Kandidatur nicht beantworten und verwies auf den für Dienstag anberaumten Pressetermin hin. Dazu lädt das Viererbündnis von CDU, Galf, Freie Bürger und FDP ein.

Für das Viererbündnis ist Bernd Blisch der Wunschkandidat. Der CDU-Mann wird von dessen Vertretern als zuverlässiger, besonnener, mutiger und eloquenter Kommunalpolitiker geschätzt. Sowohl bei der Galf wie auch bei den Freien Bürger wurde in der Vergangenheit bei den Gedankenspielen über einen eventuellen gemeinsamen Kandidaten der Name Bernd Blisch genannt. Der 55-Jährige bringt bereits Erfahrung in der Stadtverwaltung mit. Der Historiker war von 1993 bis 2001 Leiter des städtischen Kulturamtes. Zuvor hatte Blisch als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz gearbeitet.

Scheut den Streit nicht

Als Kulturamtsleiter scheute der Flörsheimer auch nicht vor einem verwaltungsinternen Richtungsstreit mit dem damaligen Bürgermeister Ulrich Krebs (CDU) zurück, als es um die Vermietung von Räumen für die Eintragung von Lebenspartnerschaften ging. Dieser Konflikt war mit entscheidend dafür gewesen, dass Bernd Blisch die Stadtverwaltung verließ und eine neue berufliche Herausforderung annahm.

CDU-Fraktionschef Marcus Reif wollte zur Personalie Bernd Blisch gestern nichts sagen. Nur soviel verriet der CDU-Mann: „Wir haben seit der letzten Kommunalwahl viele Gedanken kreisen lassen, wie wir die politische Zukunft dieser Stadt gestalten wollen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass in dieser Stadt vieles in Unordnung ist.“ Dies betreffe nicht nur die Pflege der öffentlichen Grünflächen und Kinderspielplätze, auch bei der Wirtschafts- und die Standortpolitik und vor allem die Stadtentwicklung liege vieles im Argen. Die Kritik richte sich gegen den amtierenden Bürgermeister. Der Fraktionsvorsitzende geht davon aus, dass es bei den Flörsheimern „gärt“: „Wir hören viel Unzufriedenheit. Wir müssen das gemeinsam ändern.“ Deshalb „präsentieren wir am nächsten Dienstag eine sehr gute Lösung“, erläuterte Marcus Reif. Zur Frage, ob Bernd Blisch als CDU-Bewerber oder als gemeinsamer Kandidat des Viererbündnisses ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus geht, wollte der Christdemokrat ebenfalls keine Antwort geben.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 20. Oktober 2017