Der Mann ist noch nicht lange in der Mainstadt ansässig, doch schon bekleidet er ein wichtiges Amt: Markus Töpfer wurde am Mittwochabend zum CDU-Vorsitzenden bestimmt. Er ist mit einer Sozialdemokratin liiert.

Flörsheim. Wie in seiner Antrittsrede als Stadtverordnetenvorsteher angekündigt, hatte Steffen Bonk sein Amt als Vorsitzender der Flörsheimer Christdemokraten niedergelegt. „Mir war es wichtig, noch vor der zweiten Parlamentssitzung mein Versprechen einzulösen“, erklärte Steffen Bonk auf der jüngsten Mitgliederversammlung.

Zum Nachfolger von Bonk wählten die Mitglieder des CDU-Stadtverbandes den 50 Jahre alten Markus Töpfer zum neuen Vorsitzenden. Dies geschah „mit einem sehr guten Ergebnis von 88 Prozent“, erklärte Fraktionschef Marcus Reif.

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Töpfer, der seit Mitte des vergangenen Jahres in der Flörsheimer CDU aktiv ist, kann auf eine lange kommunalpolitische Erfahrung zurückblicken. Er war im Hauptamt als Bürgermeister der Gemeinde Schmitten tätig, kennt aber auch die ehrenamtliche Seite: So war er Parteivorsitzender und langjähriges Mitglied im CDU-Kreisvorstand Hochtaunus sowie Gemeindevertreter in Schmitten. Markus Töpfer arbeitet als Geschäftsführer bei der Rhein-Main-Deponie. Er ist geschieden und wohnt mit seiner Lebensgefährtin, der SPD-Stadtverordneten Daniela Herzog, in der Mainstadt.

Bei seiner Vorstellungsrede sprach Töpfer frank und frei über diese Beziehung. Befürchtungen von CDU-Mitgliedern, solch eine Verbindung könne sich als hinderlich für die Arbeit eines Parteichefs herausstellen, hat Markus Töpfer nicht. Er ging offensiv mit den zweifellos vorhandenen Fragen um. Seine Antwort darauf: „Ich habe meine Lebensgefährtin nicht als Sozialdemokratin kennengelernt, sondern als Mensch, die mir soviel Gutes schenkt.“ Er könne gut trennen zwischen Privatem und der Parteiarbeit.

Auch die Tatsache, dass mit Gerd Mehler der Flörsheimer SPD-Vorsitzende der zweite Geschäftsführer bei der Rhein-Main-Deponie engagiert ist und damit der Kollege von Töpfer ist, lässt den neuen CDU-Chef nicht unsicher werden. „Es ist schlicht und ergreifend ein Zufall, dass ich in Flörsheim gelandet bin.“ In der Tat hatte Markus Töpfer, der seit dem Jahr 2003 für die RMD tätig ist, seinen Lebensmittelpunkt bis zum vergangenen Jahr im Hochtaunuskreis. Wer jetzt auf die Idee kommt, die Zusammenarbeit von Markus Töpfer mit Gerd Mehler bei der RMD als Hinweis auf eine künftige CDU/SPD-Koalition zu werten, könnte damit völlig falsch liegen. Nach Einschätzung von Töpfer habe es bisher bei den Sondierungsgesprächen bisher sehr viele Übereinstimmungen sowie eine große Vertrauensbasis bei den Gesprächen von CDU, Galf, dfb und FDP gegeben. Doch auch mit der SPD gebe es eine Vertrauensbasis. (meh)

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 27. Mai 2016