Eine Fahrt ins Ungewisse | Frankfurter Neue Presse

Der Ortsbeirat verabschiedet den Prüfantrag einstimmig und rätselt über ein gerade eingeführtes Parkverbot.

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Schwierige Ausfahrt: Wer aus der Bachstraße auf die Frankfurter Straße will, hat nicht selten eine nur eingeschränkte Sicht. Foto: Knapp

Weilbach. Der Durchgangsverkehr in Weilbach ist nicht nur als Lärmquelle ein Problem. Der dichte Verkehrsstrom auf der Frankfurter Straße erschwert auch das Abbiegen für Autofahrer, die aus den Seitenstraßen kommen. Im Juli ereignete sich ein Unfall an der Einmündung der Bachstraße vor dem Gasthaus „Zum Schwanen“. Nach Auskunft der SPD-Vertreter im Ortsbeirat kam es schon mehrfach fast zu Unfällen. Die Sozialdemokraten stellten daher einen Prüfantrag, um untersuchen zu lassen, wie die Ausfahrt sicherer gestaltet werden kann.

Der Parkstreifen vor dem Gasthaus „Zum Schwanen“ sei häufig bis zur Einmündung der Bachstraße mit Kleintransportern zugestellt, die Abbiegern die Sicht nehmen, erklärte Silke Willenbockel (SPD). Sie schlug vor, die erste Parkfläche an der Einmündung in einen Motorrad- oder Rollerparkplatz umzuwandeln. CDU-Vertreterin Gerlinde Goldbach-Thimm sah darin jedoch keine Garantie, dass nur Roller auf der markierten Fläche parken. Ihr Parteikollege Manfred Schwammbach hielt es für wichtig, dass keine Parkplätze für die umliegenden Geschäfte wegfallen. Der CDU-Mann schlug vor, dass sich die Stadt für eine Tempo-30-Regelung auf der Frankfurter Straße einsetzen solle. Die geringere Geschwindigkeit der Fahrzeuge ermögliche Abbiegern mehr Übersicht.

FDP-Mann Thorsten Press empfahl, die rechte der beiden Ausfahrten aus der Bachstraße zu nutzen, wenn man links abbiegen möchte. Dadurch bekomme jeder Fahrer einen besseren Einblick in den Verkehr. Während der Diskussion kam auch die Frage auf, ob man sich strafbar mache, wenn man vor dem Abbiegen die Fußgängerampel aktiviere, um den fließenden Verkehr zu stoppen. Erster Stadtrat Sven Heß (Galf) konnte dies nicht eindeutig beantworten.

Hans-Ulrich Dreisbach (Galf) betonte, dass die Politik nicht nur einen Brennpunkt sehen dürfe. Er ergänzte den Antrag der SPD mit der Bitte, dass der Magistrat alle Zufahrten zu den Weilbacher Durchfahrtsstraßen auf die Einhaltung der verkehrsrechtlichen Rahmenbedingungen prüfen solle. Der Prüfantrag wurde einstimmig vom Ortsbeirat verabschiedet.

Bahn frei für Raser

Ein weiteres Verkehrsproblem sieht die CDU im Ortsteil Bad Weilbach: Die Christdemokraten stellen das Parkverbot auf der Alleestraße in Frage. Ortsvorsteher Thomas Schmidt (CDU) bewertete die Verkehrsregelung, die vor einiger Zeit entlang der gesamten Straße durchgeführt wurde, als „höchst problematisch“. Seine Partei sorgt sich um die Einhaltung der geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung und hat deshalb um Auskunft zu den Fahrzeugbewegungen gebeten. Die Verwaltung soll kontrollieren, ob die bestehende Tempo-30-Regelung weiterhin eingehalten wird.

Schmidt verwies auf Beschwerden von Anwohnern, die bei ihm eingegangen seien. Die Betroffenen klagten darüber, dass sich seit der Einführung des Parkverbotes kaum noch jemand an die Geschwindigkeitsbegrenzung halte. Schmidt erinnerte daran, dass die Anwohner schon mit Beginn der neuen Parkregelung Einwände vorbrachten. Der Ortsvorsteher bezeichnete das Parkverbot als „kontraproduktiv“. Dem Autofahrer werde geradezu Platz gemacht, damit er schneller fahren kann. Erster Stadtrat Heß teilte mit, dass das Ordnungsamt zwei Messungen an der Alleestraße durchführen werde. Die Ergebnisse sollen bis zur nächsten Sitzung des Gremiums vorliegen.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 17. September 2014