Weilbacher CDU möchte die Pflege eines Denkmals auf dem alten Friedhof übernehmen – falls es aufgestellt wird

Etwas mehr als ein Dutzend Gräber gibt es noch auf dem alten Weilbacher Friedhof. Und außerdem noch das Kapellchen, das renovierungsbedürftig ist. Darauf prangt ein Eisenkreuz.

Von Sascha Kröner

Am „Kapellchen“ auf dem alten Friedhof in Weilbach ist ein Eisenkreuz angebracht. Dies ist manchen Stadtteilbewohnern aber zu mickrig.

Am „Kapellchen“ auf dem alten Friedhof in Weilbach ist ein Eisenkreuz angebracht. Dies ist manchen Stadtteilbewohnern aber zu mickrig.

Weilbach. Weil es marode und nicht mehr sanierungsfähig war, wurde das Sandstein-Kreuz auf dem alten Weilbacher Friedhof an der Raunheimer Straße im Jahr 2010 abgebaut. Die Weilbacher CDU beantragte dann nach einiger Zeit, ein neues Holzkreuz auf dem alten Friedhof aufzustellen. Eigentlich sollte dies ein normaler Vorgang sein. Doch so kam es aber nicht.

1000 Euro im Etat

„Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz“, sagte ein Friedhofsbesucher vor Wochen fast schon resigniert, als es um das Thema Wiederbeschaffung ging. Der Kauf und Aufbau eines neuen Kreuzes beschäftigte den Ortsbeirat schon während der Haushaltsberatungen am Ende des vergangenen Jahres. Der ursprünglich von den CDU vorgeschlagene Haushaltsansatz von 3000 Euro wurde damals auf 1000 Euro reduziert. Firmen und Privatleute sollen mit Spenden helfen, die Kosten niedrig zu halten. Da Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) jedoch nicht einsieht, warum die Stadt überhaupt Geld für den Erhalt eines Kreuzes auf dem Friedhof ausgeben soll, wird die CDU nun voraussichtlich zudem die Pflege des Symbols übernehmen. Das Kreuz würde die Stadt dann überhaupt nichts kosten. Trotzdem gab es dafür keine Zustimmung auf der jüngsten Ortsbeiratssitzung.

„Erhebliche Bedenken“

Das von der CDU beantragte neue Kreuz soll nun das vor über zwei Jahren wegen Baufälligkeit entfernte Kreuz aus Sandstein ersetzen. Ortsbeirätin Gerlinde Goldbach-Thimm (CDU) berichtete, dass sich drei Unterstützer bereit erklärt haben, den Bau des Fundamentes sowie die Errichtung des Kreuzes kostenlos abzuwickeln. Rathauschef Antenbrink äußerte aber „erhebliche Bedenken, was den Erhalt des Kreuzes betrifft“. Der Bürgermeister verwies auf die Verkehrssicherungspflicht der Stadt, die sich daraus ergibt, weil das Kreuz auf einem städtischen Grundstück steht. Damit sei regelmäßiger Aufwand verbunden. Das Kreuz müsse jährlich von einem Ingenieur kontrolliert werden, erläuterte der Verwaltungschef. Da die Stadt die Pflege des Kreuzes nicht übernehme, müsse sich jemand gegenüber der Verwaltung dazu bereiterklären, formulierte Antenbrink im Weilbacher Ortsbeirat die Bedingung für die Umsetzung des CDU-Antrages. Sie könne sich vorstellen, dass ihre Partei diese Aufgabe übernehmen werde, erklärte daraufhin CDU-Frau Gerlinde Goldbach-Thimm. Die Einzelheiten sollen in weiteren Gesprächen geregelt werden. Sobald die Frage der Pflege geklärt sei, könne mit dem Aufbau des neuen Kreuzes begonnen werden, stellte Antenbrink in Aussicht.

Deutlich größer ist das Kreuz auf dem alten Flörsheimer Friedhof.  Fotos: Nietner

Deutlich größer ist das Kreuz auf dem alten Flörsheimer Friedhof. Fotos: Nietner

Es gab seit einigen Jahren schon das eine oder andere Problem mit Kreuzen im Stadtgebiet – wie zum Beispiel mit dem Wegekreuz an der Wickerer Straße oder dem alten Flörsheimer Friedhof. Denn die Restaurierungen sowie Umsetzungen der Wegekreuze verschlangen jedes Mal viel Geld.

Herzensangelegenheit

CDU-Fraktionschef Marcus Reif, selbst Weilbacher, meinte dazu: „Ein Kreuz auf dem alten Friedhof ist für viele Weilbacher wichtig. Wir sehen ja in den letzten Jahren bei allerlei Kreuzen in der Stadt, wie profan über Für und Wider entschieden wird. Uns sollte es eine Herzensangelegenheit sein, dieses Kreuz auf dem alten Weilbacher Friedhof zu errichten.“

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 21. Februar 2013

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