Er schätzt Wickers liebenswerte Eigenarten

Als Christopher Willmy sein politisches Engagement begann, war er für viele Menschen in Wicker ein Unbekannter. Dies hat sich geändert. Der Christdemokrat vertritt den Stadtteil mittlerweile als Ortsvorsteher. Für zwölf Jahre ehrenamtliche politische Aktivität erhielt Willmy nun den Ehrenbrief des Landes.

VON SASCHA KRÖNER Wicker. Mehr als drei Jahrzehnte ist es her, dass Christopher Willmy in die CDU eintrat. Seine aktive Mitgestaltung innerhalb der Partei schlummerte aber zunächst. Auch als er im Jahr 1996 mit seiner Frau nach Wicker zog, dauerte der politische Dornröschenschlaf noch an. Zuerst habe er nicht viel am Gemeindeleben teilgenommen, erzählt Willmy. Erst als sein Sohn und seine Tochter das Licht der Welt erblickten, sei das Interesse gewachsen. Da habe er sich die Frage gestellt, ob er sich politisch im Wohnort seiner Familie engagieren möchte.

Endgültig „wachgeküsst“ wurde Willmy durch einen Brief der Flörsheimer CDU, die passive Mitglieder aktivieren wollte. Der Wickerer spricht von einem „Aufweckschreiben“. Der Brief motivierte Christopher Willmy, an Treffen der Union teilzunehmen. Im Jahr 2001 kandidierte er erstmals auf der Kommunalwahl-Liste der CDU für den Ortsbeirat. Bis er sich durchsetzte, habe es etwas gedauert, erzählt der 53-Jährige, der sich nach der Kommunalwahl noch gedulden musste. Er sei zunächst auf der Liste „nach unten gerutscht“, weil ihn keiner kannte. Erst im Jahr 2004 durfte Christopher Willmy dann als Nachrücker einen Platz für die CDU im Wickerer Ortsbeirat besetzen.

Dass er einmal Ortsvorsteher werden würde, hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht für möglich gehalten. „Das war ganz weit weg“, sagt der Rechtsanwalt. Die größte Veränderung in seinem politischen Wirken ergab sich im Jahr 2011: Im Frühjahr dieses Jahres zog der Christdemokrat in die Stadtverordnetenversammlung ein, im November übernahm er den überraschend freigewordenen Posten des Wickerer Ortsvorstehers. Seither ist seine Verbindung zu dem Flörsheimer Stadtteil noch mehr gewachsen. Er sei Ansprechpartner für die Menschen im Ort und werde mehr wahrgenommen.

„Wicker hat seine Eigenarten, die ich sehr liebenswert finde“, berichtet Willmy. Er schätze es vor allem, dass die Menschen aufgeschlossen für Gespräche sind, wenn man auf sie zugeht. An der Arbeit im Ortsbeirat gefalle ihm die Einigkeit aller Parteien, sagt der Ortsvorsteher. Das Interesse Wickers stehe im Mittelpunkt. Zu den wichtigsten Projekten, die in den vergangenen Jahren in Wicker umgesetzte wurden, zählt Willmy den Radweg nach Flörsheim und den Bau des neuen Kreisels. Von den Bürgern werde er aber auch auf viele kleine Dinge angesprochen. Diese vermeintlichen Kleinigkeiten seien aber manchmal wichtiger, als die ganz großen Projekte. „Wenn vor einem Haus der Kanaldeckel klappert, ist das dem Betroffenen wichtiger als ein neuer Radweg, hat Christopher Willmy in seinen zwölf Jahren als ehrenamtlicher Politiker gelernt.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 21. Dezember 2016