Lampen-Diebe an der Kelter

Die übergroßen Adventskränze sind ein Gesprächsthema im Weindorf Wicker. Vor allem, weil es die dörfliche Idylle symbolisieren soll. Deswegen sind die beiden Dekorationen im Ortskern aber nicht vor Vandalen und Dieben sicher.

Wicker. Ärgern tut sie sich schon. Doch Berthilde Enders versucht, sich dies nicht anmerken zu lassen, wenn die Rede auf das Adventsgesteck kommt, das vor der historischen Kelter im Ortskern seinen Platz hat. Die ehemalige Ortsvorsteherin und jetzige Stadträtin ist die Initiatorin für den Weihnachtsschmuck. Der besteht aus zwei Adventskränzen, die am Tor zum Rheingau an der Taunusstraße derzeit den Brunnen sowie eben die historische Kelter an der an der Rathausstraße/Ecke Kirchstraße schmücken. Seit sieben Jahren gibt es diese Art von Advents- und Weihnachtsdekoration schon in dem Stadtteil.Die Lampen an der Kelter werden mittels Zeitschaltuhr angeschaltet. „Ich habe das so eingestellt, dass auch die Schulkinder früh morgens die Lichter sehen“, erklärt die Stadträtin.

Für Berthilde Enders ist die Aktion zum festen Bestandteil im Jahresverlauf geworden. So wird sogar wöchentlich jeweils eine Kerze mehr bei den Adventskränzen angezündet, so dass der Charakter eines Adventskranzes auch im Freien zum Tragen kommt. Den Strom für die Lampen des Adventskranzes an der Kelter stellt ein Anwohner zur kostenlos zur Verfügung. Den geringen Energieschub für die Beleuchtung des Kranzes am Tor zum Rheingau stellt die Stadt Flörsheim zur Verfügung. Es wäre also alles in Ordnung, wenn es nur nicht übermütige oder neidvolle Zeitgenossen gäbe, die vor öffentlich zugänglichen Dekorationen keinen haltmachen. So haben sich aber zum wiederholten Male unbekannte Vandalen an dem Adventsgesteck zu schaffen gemacht. Zwei der vier Lampen fehlen. Sie wurden gestohlen. Berthilde Enders erzählt über die bisherigen Versuche, die Lichter des Adventsgestecks bewusst zu beschädigen. So seien in früheren Jahren von Unbekannten die Lampen in der Silvesternacht beschossen worden. Und in diesem Jahr seien eben gleich zwei der Lampen mitsamt der Glühbirnen vom Adventsgesteck an der Kelter abmontiert und gestohlen worden. „Das ist sehr schade, denn wir wissen nicht, ob wir das dann in Zukunft noch einmal aufstellen werden“, meint Berthilde Enders.

Mit dem „wir“ sind die Christdemokraten gemeint, die für die Finanzierung der Gestecke sowie für eventuelle Ersatzteilbeschaffungen sorgen.Berthilde Enders erläutert, dass die Lampen an dem Adventsgesteck an der Kelter eigentlich echte Stall-Lampen sind. Diese Sorte von Leuchtmitteln sind nur noch schwer zu bekommen. Deswegen wird spekuliert, ob die beiden gestohlenen Lampen von den Dieben nicht sogar im Internet angeboten werden, wie der Sohn von Berthilde Enders vermutet. Bisher hat die ehemalige Wickerer Ortsvorsteherin versucht, im Internet Ersatz für die gestohlenen Lampen zu finden. Die Wickererin war bereits tatsächlich fündig geworden und bestellte die Ersatzlampen. Doch dann stellte sich heraus, dass die Größe um wenige Millimeter zu den bisher genutzten Lampen variiert. Das reichte schon aus, dass die Sache nicht funktionierte. Trotzdem probiert Berthilde Enders weiterhin, adäquaten Ersatz für die verschwundenen Lampen zu finden. Aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Auf keinen Fall.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 5. Januar 2017

Zum Thema: