1200 Mal geblitzt

Wickerer Radarsäule läuft im ersten Monat auf Hochtouren – Weilbacher CDU fordert zwei weitere Messgeräte

Unabhängig von der imposanten Zahl an Temposündern in Wicker stellen die Weilbacher Christdemokraten ihre Forderung. Wird sie erfüllt, würden die Ortseingänge ohne Blitzgerät im Stadtgebiet langsam rar – und die städtischen Einnahmen steigen weiter.


Für die Hofheimer Straße auf Höhe von Hausnummer 18 und für die Frankfurter Straße (Hausnummer 70) in Weilbach schlägt die CDU weitere Blitzer vor. Fotos: Nietner

Wenn es nach der Meinung der CDU im Weilbacher Ortsbeirat geht, soll bald an allen Ortseinfahrten des Stadtteils geblitzt werden. Die Christdemokraten haben einen Antrag für die nächste Sitzung des Gremiums vorbereitet, in dem sie stationäre Anlagen zur Geschwindigkeitsmessung für die Hofheimer und die Frankfurter Straße empfehlen. Mit dem Vorstoß möchte die CDU die Ortseingänge aus Richtung Hofheim und Hattersheim sicherer machen. Aktuell werden bereits die Zufahrtsstraßen aus Richtung Eddersheim und Weilbach mit sogenannten Starenkästen überwacht.

Erst vor einem Monat ging eine modernere Radarfalle am Wickerer Ortseingang vor der Goldbornschule in Betrieb. Laut Rathaussprecherin Andrea Eder hat der „Blitzer“ an dieser Stelle seither rund 1200 Geschwindigkeitsübertretungen registriert. Auch in Weilbach werde an den Ortseinfahrten zu schnell gefahren, erklärt der CDU-Vorsitzende Marcus Reif. Man habe Lastwagen beobachtet, die von der Autobahn A 66 kommen und mit 80 Kilometern pro Stunde die Hofheimer Straße entlangfahren.

Am Ortseingang aus Richtung Hattersheim sei es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Zusammenstößen von Autos gekommen, berichtet Reif weiter. Vor drei Jahren sei dort außerdem eine Frau überfahren worden, erinnert der CDU-Chef. In einer Pressemitteilung seiner Partei ist von „besonders prekären Ortseinfahrten“ die Rede. Nicht nur die Menge der Autos, sondern auch die Geschwindigkeit sei in Weilbach ein Problem, sagt Reif.

Um die Autofahrer frühzeitig zum Abbremsen zu bringen, beantragt die CDU eine Verlegung der Ortsschilder. An beiden Ortseingängen solle das Schild bis zur Einmündung der Verbindungsstraße zwischen der Bundesstraße B 519 und der Landstraße L 3265 verschoben werden. Dadurch müssen Fahrzeughalter theoretisch ihre Geschwindigkeit früher auf das innerorts geltende Tempolimit von 50 Kilometer pro Stunde reduzieren. Radarkontrollen sollen diesen Effekt verstärken. Vorrangiges Ziel der Verkehrsüberwachung sei die Unfallprävention, schreiben die Antragsteller. Neben der Verhinderung von Unfällen erhoffe man sich außerdem eine Verringerung von schädlichen Abgasen.

Aktuell gibt es fünf Radarfallen im Stadtgebiet. Sie befinden sich in der Wickerer Straße sowie der Rheinallee in Flörsheim, der Kirschgartenstraße in Wicker und der Raunheimer Straße sowie der Mainzer Straße in Weilbach.

Hohe Einnahmen

Die Stadt rechnet mit Bruttoeinnahmen in Höhe von 150 000 Euro durch Radarkontrollen in diesem Jahr. Im Jahr 2012 wurden Bruttoeinnahmen in Höhe von 80 000 Euro erzielt. Laut Verwaltungsmitarbeiterin Eder kommt die niedrigere Zahl zustande, weil die Anlage in der Rheinallee erst am 1. Oktober 2012 in Betrieb ging.

Die beiden neuen Radarsäulen in der Rheinallee und der Wickerer Kirschgartenstraße wurden der Stadt auf unbestimmte Zeit von einer Firma zur Verfügung gestellt, die die Wartung und Lieferung der Fotos übernimmt. Dafür erhält das Unternehmen einen Pauschalbetrag von 4,50 Euro zuzüglich Umsatzsteuer pro Temposünder. Dies sei der wirtschaftlichste Weg, erläutert Eder.

Autos rauschen aber nicht völlig unvorbereitet in die Radarkontrollen. Die Stadt ließ vor ihren Blitzern Hinweisschilder anbringen, die Fahrer vor den Anlagen warnen. Damit reagiert die Verwaltung auf einen Erlass des hessischen Verkehrsministers Florian Rentsch (FDP), wonach seit dem 25. Juli auf Radaranlagen in geschlossenen Ortschaften hingewiesen werden muss. „Wir halten uns an die Verordnung“, so Andrea Eder.

Die kommende Ortsbeiratssitzung, in der über den Antrag der Weilbacher CDU diskutiert wird, findet am Montag, 18. November, in der Weilbachhalle statt. sas

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 25. Oktober 2013