Bürgermeisterkandidat Dr. Bernd Blisch und die CDU Flörsheim am Main luden zum alljährlichen politischen Aschermittwoch bei Heringen und Matjes ins Joffche nach Flörsheim ein. Der Deutsche Hof ist nun zum dritten Mal Ort des Abschlusses der Fassenachtskampagne. Der Parteivorsitzende Markus Töpfer begrüßte die rund 50 Anwesenden Flörsheimerinnen und Flörsheimer sowie Staatsminister Axel Wintermeyer und Landrat Michael Cyriax, die beide für einen kleinen Gruß nach Flörsheim kamen und sich in Gesprächen mit den Gästen die Speisen munden ließen. 
 
Bernd Blisch übernahm mit einem kleinen Gruß die Begrüßung des Flörsheimer Ehrenbürgers Mathäus Lauck sowie Altbürgermeister Dieter Wolf und Erster Stadtrat a. D. Norbert Hegmann. Der Stadtverordnetenvorsteher Steffen Bonk, der Wickerer Ortsvorsteher Christopher Willmy, der auch neuer Fraktionsvorsitzender ist, der Weilbacher Ortsvorsteher Thomas Schmidt sowie der ehemalige Fraktionschef Marcus Reif wurden ebenfalls begrüßt. 
 
Blisch führte aus, dass mit dem Heringsessen eine wunderbare Fastnachtskampagne endet. Im benachbarten Raum des Joffche tagte der FNC mit seinem Programm, was die Brücke dorthin zu schlagen mit lieben Dank für eine wunderbare Straßenfassenacht verband. Einige Gäste hatten die Lebkuchenherzen um den Hals hängen, die seitens Bernd Blisch von der Flora verteilt wurden.
 
Blisch nahm das Kateressen zum Anlass für einen Vergleich, dass Kateressen manchmal auch was mit Katerstimmung zu tun hat. „Schaut man auf die Stadtpolitik, wie sie im Augenblick von Bürgermeister Antenbrink getragen wird, vor allem auf den städtischen Haushalt, bekommt man auch Katerstimmung. Wieder einmal waren die Ansätze für die Gewerbesteuereinnahmen, die Bürgermeister Antenbrink eingeplant hat, viel zu hoch. Hier rechnet er die Stadt künstlich reich und die Welt schön, leider vorbei an jeder Realität. Diese zu hohen Ansätze, leider verbunden mit dem Wunsch, Geld auszugeben anstatt zu sparen, führt leider wieder zu Millionenlöchern im städtischen Haushalt“, so Bernd Blisch. 
 
„Nun könnte man entschuldigend sagen, dass so etwas doch mal vorkommen könne, dass Gewerbesteuereinnahmen volatil seien, was von lateinisch volatilis, flüchtig, fliegend, kommt, also im übertragenen Sinne so etwas wie ein scheues Reh sind. Eh man sich verguckt, sind sie weg.
Doch man sollte es dem Herrn Bürgermeister nicht zu einfach machen. Seit 2006, seinem ersten Jahr als Bürgermeister, hat die Gewerbesteuer nie die vorgegebenen Ansätze des Rathauschefs erreicht. Seit 2007 sind rund 40 Millionen Euro an Fehlbeträgen angehäuft worden, die Schulden sind seit 2006 um rund 20 Millionen erhöht worden. In all diesen 12 Jahren wurde nicht einmal das Niveau von 2006 wieder erreicht. Und das, obwohl nahezu alle Gewerbegebiete bebaut wurden. Die Gewerbeansiedlungen – hässlich und die Landschaft verschandelnd noch dazu – haben so gut wie keine Auswirkung auf die Gewerbesteuer. Der Bürgermeister schaute auf die schnelle Mark, um Liquidität zu gewinnen. Mit Ansiedlungs- und Wirtschaftsmanagement hat das aber leider nichts zu tun. Die durch Antenbrink angesiedelten Logistiker haben einen hohen Flächenverbrauch und eine unterproportionale Gewerbesteuer, wenn man auf die Fläche schaut, die verplant und verbaut ist. Es wird also eine der vordringlichsten Aufgaben sein, die Stadt aus den Schulden zu führen, einen intelligenten Sparkurs einzuschlagen, um Flörsheim wieder so handlungsfähig zu machen, wie es die Stadt braucht und verdient.
 
Die Grünanlagen, Parks und Gärten waren einmal die Visitenkarte unserer Stadt, das Mainufer galt als das schönste am Untermain. Diesen Anspruch sollten wir aufrecht erhalten. Die Stadthalle, die Kultur- und Sporthallen sind einmal für die Vereine und die Bürgerschaft gebaut worden. Das sollte auch wieder so sein, dass die Hallen für die Vereine da sind. Es kann nicht sein, dass Kinder- und Jugendveranstaltungen ausfallen müssen, weil Vereine die Miete nicht mehr zahlen können für einen städtischen Raum.
 
Es gab Jahrzehnte, da hatte Flörsheim einen guten Klang in der Region, war verlässlicher Partner in der Region und hatte auch verlässliche Freunde. Gott sei Dank, haben wir noch einige verlässliche Freunde – heute zum Beispiel auch hier in Person von Staatsminister Axel Wintermeyer: Vielen  Dank an das Land, das die Sanierung des Maindamms finanzieren wird. Wir wissen, wem wir die Kooperation und die finanzielle Unterstützung zu danken haben. Danke auch an Land und Bund für die Unterstützung beim Bau der Weilbacher Umgehung. Es wäre kaum vorstellbar, wie die Stadt Flörsheim angesichts ihrer Schulden diese Kosten allein hätte stemmen müssen.
 
Vom Katzenjammer über den schlechten Haushalt sind wir nun weit abgekommen. Hoffentlich schmeckt der Hering noch. Gerade in den letzten Tagen, bei den Fastnachtsumzügen, konnte ich so viel Zuspruch erleben. Es hat so viel Spaß gemacht zu erfahren, wie die Leute auf mich reagieren, wir aufeinander zugehen. Wenn wir es schaffen, das über die nächsten drei Monate noch am Leben zu halten, dann habe ich vor dem 27. Mai keine Bange. Gemeinsam – die Stadt sind wir alle – das verstehen immer mehr Menschen in unserer Stadt. In dieser Hoffnung auf Ihr Wohl“.
 

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