„Muss erst was passieren“

Gerade in den letzten Tagen sind die Schäden und Auswirkungen von Wirbelschleppen durch landende Flugzeuge in Flörsheim sehr stark angestiegen. Wirbelschleppen sind keine Bagatelle. Oft hört man in Gesprächen “muss denn erst was passieren?” und damit wird ein Personenschaden gemeint. Gar nicht auszudenken, wenn einer der durch Wirbelschleppen gelösten Dachziegel im Garten oder dem Gehweg ein Kind oder Erwachsenen trifft. Man muss mit dem Schlimmsten rechnen.

Wirbelschleppen sind eine Begleiterscheinung des Auftriebs und entstehen durch sich drehende Luftverwirbelungen an den hinteren Tragflächenkanten. Die Stärke der Wirbelschleppen korreliert mit Geschwindigkeit und Luftreibung, also auch mit der Größe und dem Gewicht des Flugzeugs. Unter bestimmten atmosphärischen Gegebenheiten können die Wirbelschleppen stark zunehmen. Gefährlich werden die Wirbelschleppen gerade in geringen Flughöhen, da diese Schleppen dann bis zum Boden wirken und eben Dachziegel anheben können. Viele Ruderer und Besucher des Flörsheimer neuen Friedhofs berichten aber ebenfalls von Beeinträchtigungen.

Wirkung der Wirbelschleppen reduzieren

Wirbelschleppen kann man in der Wirkung reduzieren durch so genannte Winglets. Winglets sind grob gesprochen am Flügel nach oben gebogene Enden, die wie eine Scheibe senkrecht abgehen. Sie verringern den Widerstand und reduzieren somit die Wirkung der Wirbelschleppe.

Welche Flugzeugtypen sind ursächlich?

Vermutlich sind die bekannten Fälle von Wirbelschleppen in Flörsheim einer Gruppe von Flugzeugtypen zuzuschreiben. Wir fordern umgehend auf, diese Analyse und Erkennung kurzfristig vorzunehmen und alle Landungen dieser Flugzeugtypen auf der Nordwestlandebahn auszusetzen.

Offensichtlich stellen gewisse Flugzeugtypen qua Größe, Gewicht und fehlender technischer Neuerungen eine unhaltbare Gefährdung der Flörsheimerinnen und Flörsheimer dar. So lange diese Gefährdung besteht, muss aus zwingendem Grund und um weiteren Schaden abzuwenden, die Landegenehmigung dieser Flugzeugtypen auf der Nordwestlandebahn aufgehoben werden.

Landeverbot für Flugzeugtypen, die Wirbelschleppenschäden anrichten

Natürlich können auch Verklammerung und Vernagelung von Dachziegeln und Dachpfannen oder die Installation von Auffangmöglichkeiten, wie z. B. der Fanggitter auf dem Dach, eine Eindämmung darstellen. Doch bis dies umgesetzt, die Finanzierung geklärt und jedes Dach von Fachleuten bearbeitet wurde, gehen viele Wochen mit gefährdenden Wirbelschleppen ins Land. Wirbelschleppen stellen eine akute Gefährdung für Leib und Leben dar. Wir fordern die Fraport und die Deutsche Flugsicherung gemeinsam mit den zuständigen Behörden auf, umgehend und sofort zu handeln.

Marcus K. Reif
CDU Flörsheim am Main