Das Projekt in der Berliner Straße soll detailliert dargestellt werden

WEILBACH – CDU-Fraktionsvorsitzender Marcus Reif hat sich angesichts des Protestes von Anwohnern gegen die Bebauung des Spielplatzes in der Berliner Straße (wir berichteten) dafür ausgesprochen, umfassender über das Projekt zu informieren. Denkbar seien etwa eine oder mehrere öffentliche Ortsbeiratssitzungen speziell zu diesem Thema. Wesentlich sei dabei, den Anwohnern zu vermitteln, dass die Beschlussfassung für einen Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplanes nicht automatisch bedeute, dass hier auch tatsächlich eine Kita gebaut werde. Vielmehr würde damit die Möglichkeit eröffnet, über eine Bebauung zu diskutieren. Im Rahmen der Diskussion könnten auch angesprochene Probleme, wie etwa die Verkehrsproblematik, gelöst werden. Darüber hinaus müsse verdeutlicht werden, dass es sich bei dem Projekt um eine Übergangslösung handelt, bis eine neue Kita im Baugebiet Krimmling hinter der Weilbachhalle fertiggestellt ist. Auch der Vorwurf, in Weilbach würde vornehmlich Flörsheimer Bedarf an Kindergartenplätzen befriedigt, müsse entkräftet werden.

Nicht alle Bürger sind zu begeistern

Wesentliche Aspekte seien in der Diskussion in der jüngsten Ortsbeiratssitzung auf der Strecke geblieben, so Reif im Gespräch mit dieser Zeitung. Für eine detaillierte Diskussion über das Projekt seien aber wahrscheinlich nicht alle Bürger zu begeistern, die bei der Ortsbeiratssitzung dabei waren, schätzt Reif.

Eine Abkehr von dem Projekt einer Übergangslösung in der Berliner Straße, die nach dem Verzicht auf die Erweiterung der städtischen Kita Pusteblume notwendig wurde, sieht Reif in der Verschiebung der Abstimmung in den Bauausschuss nicht. Er räumt aber ein, dass sich CDU-Ortsbeiräte angesichts der aufgebrachten Anwohner in der Sitzung unwohl gefühlt hätten.

Der bestehende Bedarf muss bedient werden

Kein Zweifel besteht für Reif daran, dass es in Weilbach einen Bedarf an Betreuungsplätzen gibt, der auch bedient werden müsse. Eltern, die einen Kita-Platz benötigen, würden dem Projekt wohl auch deutlich wohlwollender gegenüberstehen als die Anwohner, die sich bei der Ortsbeiratssitzung zu Wort gemeldet hatten. Reif sprach sich aber auch dafür aus, in der Diskussion aufgekommene neue Ideen, wie etwa ein Standort im Bereich Lehmkaut, unvoreingenommen zu prüfen. Auch vor dem Kauf eines anderen geeigneten Grundstücks würde er sich nicht scheuen, so ein solches denn am Markt wäre.

Reif betonte im Gespräch mit dieser Zeitung aber auch, dass nicht nach dem St.-Florians-Prinzip gehandelt werden dürfe. Auch andere Standorte würden wahrscheinlich nicht auf ungeteilte Zustimmung unter den Anwohnern stoßen. „Nicht der, der am lautesten trommelt, macht auch am besten Musik“, so Reif. Die Bevölkerung dürfe nicht in Gewinner und Verlierer gespalten werden.

Die aktuelle Diskussion sei aber in Teilen weit weg von der Realität, sagte Reif mit Blick auf das Anwohner-Flugblatt, das „fatale Folgen für das ökologische und soziale Gleichgewicht des Stadtteils Weilbach“ prophezeit, sollte die Kita auf dem Spielplatzgelände gebaut werden.

Quelle: Main-Spitze vom 12. Januar 2017