Alle Parteien des bisherigen Dreierbündnisses legen zu. SPD verliert massiv. Leichte Verluste bei der FDP.

Die großen Gewinner der Kommunalwahl, deren vorläufiges Endergebnis am Dienstagabend vorlag, heißen CDU (35,42 Prozent), Galf (19,49 Prozent) und Freie Bürger (18,14 Prozent). Auf der Verliererseite dominiert die SPD (18,99 Prozent), aber auch die FDP (7,96 Prozent) musste leichte Verluste hinnehmen. Im Detail bedeutet das ein Plus von 5,35 Prozentpunkten bei der CDU, ein Zuwachs von 3,16 Prozentpunkten bei der Galf, und einen Gewinn von 3,46 Prozentpunkten bei den Freien Bürgern. Die enormen Verluste der SPD summieren sich auf 11,4 Prozentpunkte, die FDP büßte 0,57 Prozentpunkte ein.

Für die Stadtverordnetenversammlung bedeutet dies 13 Sitze für die CDU (plus zwei), sieben Sitze für die Galf (plus ein Sitz) und sieben Sitze für die Freien Bürger (plus ein Sitz). Die SPD kommt ebenfalls auf sieben Sitze, büßte aber vier Mandate ein. Die FDP kann nach wie vor drei Abgeordnete entsenden. Damit wird eine schwarz-grüne-Koalition die wahrscheinlichste Konstellation, wenngleich sich beide noch nicht festlegen wollten und betonten, mit allen neu zu bildenden Fraktionen Gespräche führen zu wollen.

Warum haben CDU, Galf und Freie Bürger so gut abgeschnitten?

„Die Flörsheimer haben bewusst sehr kommunal gewählt und die CDU ist die Kommunalpartei“, so der bisherige Fraktionsvorsitzende Marcus Reif. Das gute Ergebnis sei auch die Anerkennung der guten Arbeit der CDU und des Bürgermeisters, so Reif. Einige Themen habe seine Partei einfach gut gelöst, sagt Reif und meint etwa die Verhinderung der Deponieerweiterung, den Umbau des Marienkrankenhauses in ein Gesundheitszentrum oder das Thema Kiesabbau in Weilbach. Auch für das Thema Herrenberg habe die CDU Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Problem in Zukunft zu lösen sei, die weit über die reine Problembeschreibung hinausgingen. Jetzt gelte es, schnell politisch handlungsfähig zu werden. So soll bald eine Kommission für Koalitionsverhandlungen zusammengestellt werden, die mit allen anderen Parteien Gespräche aufnehmen und die Größe der Schnittmengen ausloten soll.

Frank Laurent, bisher Fraktionsvorsitzender der Galf, sieht in dem guten Abschneiden seiner Partei einen Beleg, dass Klima-und Umweltpolitik einen Platz bei den Menschen haben. Die Galf sei die einzige Partei, die dieses Thema konsequent umsetzen wolle. Am Samstag will auch die Galf eine Verhandlungsgruppe für anstehende Koalitionsgespräche bilden.

Thomas Probst, bisher Fraktionschef der Freien Bürger, sieht in dem guten Ergebnis den Lohn dafür, dass man auch innerhalb der bisherigen Dreierkoalition sein Profil behalten und hart gearbeitet habe, um neue Kandidaten zu finden. Der Umstand, dass alle Parteien der bisherigen Dreierkoalition Stimmen gewonnen haben, sieht Probst auch als Beleg für deren erfolgreiche Arbeit. Zwar sei angesichts des CDU-Bürgermeisters und der grünen Ersten Stadträtin eine schwarz-grüne Koalition sehr wahrscheinlich. Probst gibt allerdings zu bedenken, dass das Wahlergebnis zeige, dass die Bürger die Arbeit der Dreierkoalition geschätzt haben. Ansprüche auf eine erneute Beteiligung will er daraus aber nicht ableiten. Falls eine Möglichkeit bestehe, weiter mitzuarbeiten, sei dies aber in Ordnung.

Quelle: Main-Spitze vom 17. März 2021