ORTSBEIRAT Flörsheim Stadtmitte: Einige Mitglieder fühlen sich vom Bürgermeister nicht ernst genommen

FLÖRSHEIM – Die Sitzung des Ortsbeirats Stadtmitte geriet zu einer Grundsatzdiskussion über Zuständigkeiten und Einflussmöglichkeiten des Gremiums und ließ einige enttäuschte Ortsbeiräte zurück. Anlass war die Auflistung von Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) zum Stand einiger Anträge, die sich zuletzt angesammelt hatten. Danach besteht die Gemeinschaft der Dominikanerinnen auf dem Abräumen der Gräber der verstorbenen Ordensschwestern. An einem Gedenkstein am Krankenhaus, wie von der CDU angeregt, der an das Wirken der Ordensfrauen erinnert, bestehe vonseiten des Ordens kein Interesse, so Antenbrink. Eine Gedenktafel an der Kirche oder dem alten Friedhof sei möglich, eine Kostenbeteiligung des Ordens werde es aber nicht geben.

Die von den Freien Bürgern angeregten zwei kombinierten Motorrad- und Autoparkplätze in der Bürgermeister-Lauck-Straße werden nicht realisiert, so Antenbrink. Dazu bestehe keine Notwendigkeit. Auch das zusätzliche Geländer an der Trauerhalle des neuen Friedhofs wird, trotz einer entsprechenden Empfehlung des Ortsbeirats Stadtmitte, nicht installiert. Begründung des Bürgermeisters: kein Bedarf. Besonders bei CDU und Freien Bürgern sorgte der Bericht für Frust. Jens Weckbach (CDU) sah seine Arbeit als Ortsbeiratsmitglied grundsätzlich infrage gestellt, wenn beschlossene Anträge keine Wirkung zeigten und bezeichnete die Situation als „traurig und ernüchternd“. „Müssen wir uns erst anhören, was der Bürgermeister dazu meint, bevor wir abstimmen?“, fragte Weckbach und meinte die Schwierigkeiten, Anträge auch gegen den Willen Antenbrinks umsetzen zu können.

Der Bürgermeister entgegnete, es sei kontraproduktiv, Anträge zu stellen, die die Verwaltung belasteten, aber eigentlich mit einem Anruf oder einer E-Mail erledigt wären. Antenbrink sieht darin die Schikane einer ohnehin bis an die Grenze belasteten Verwaltung, die jede Lust an der Kooperation nähme und warb für eine konstruktive Zusammenarbeit anstatt Papier zu produzieren.

Antrag zu Ladestationen für Elektrofahrräder

Der Verlauf der Diskussion zu einem Antrag der Freien Bürger ließ erwarten, dass auch hier eine Ablehnung seitens der Verwaltung ansteht. Geprüft werden soll, ob an Ausflugszielen wie Warte oder Weinstand am Mainufer nicht Ladestationen für Elektrofahrräder installiert werden können. Angesichts der hohen Reichweite der Räder, der langsamen Ladegeschwindigkeit und dem Umstand, dass zum Aufladen das Ladegerät mitgeführt werden muss, hielt Bürgermeister Michael Antenbrink den Antrag für unsinnig. Ein Finanzier für ein solches Vorhaben sei nicht zu finden und für die Verwendung von städtischen Mitteln sei das Geld zu schade.

Quelle: Main-Spitze vom 9. September 2017