FLÖRSHEIM – Für einen „Neujahrsempfang“ ist ein 28. Februar wahrlich etwas spät, aber als „Jahresempfang“ deklariert geht die CDU-Veranstaltung am Sonntag im Foyer der Stadthalle in Ordnung. Genau eine Woche vor der Kommunalwahl kommt einem solchen Empfang eine besondere Bedeutung zu, geht es doch darum, die eigene Gefolgschaft zu sammeln und die Ziele für die kommende Wahlperiode nochmals zu verdeutlichen.

Die rund 70 Gäste reichten am Sonntag aber nicht, um alle vorbereiteten Stühle zu besetzen, obwohl die Christdemokraten nicht nur Parteimitglieder, darunter die Altbürgermeister Anna und Wolf, sondern Vertreter von Vereinen und letztlich alle Bürger der Stadt eingeladen hatten. Das verbindende Element, so Parteivorsitzender Steffen Bonk, sei die Liebe und Verbundenheit zur Heimatstadt.

Ohne ein paar Worte zum Thema Flüchtlinge kommt derzeit keine kommunale Parteiveranstaltung aus, wenngleich Steffen Bonk betonte, dass die politischen Vorgaben nicht von den Kommunen gemacht werden, diese die Probleme dennoch auf kommunaler Ebene lösen müssten. Dabei funktioniere in Flörsheim alles bestens, sagte Bonk, betonte aber auch, dass die Aufgaben ohne das ehrenamtliche Engagement so vieler Helfer nicht zu bewältigen seien. Auch den Umstand, dass man sich bei diesem Thema über alle Partei- und Fraktionsgrenzen einig sei, fand lobende Erwähnung. Mit Blick auf den Gastredner und CDU-Bundestagsabgeordneten Franz Josef Jung mahnte Bonk aber eine bessere finanzielle Unterstützung der Kommunen durch die Bundesregierung an.

Einfache Lösungen gebe es bei der Flüchtlingssituation nicht. Die beschlossenen Asylpakete 1 und 2 seien der richtige Weg, das Thema würde aber noch viele Jahre oder gar Jahrzehnte die Politik bestimmen. Für Flörsheim forderte Bonk als zentrale Forderung der CDU ein Gesamtkonzept, das die gewünschte Entwicklung der Stadt bis 2030 in allen Bereichen und unter Beteiligung der Bürger, der Vereine und des Gewerbes formuliere. Bonk kritisierte den Schuldenstand der Stadt und mahnte geordnete Finanzen an. Andere Kommunen seien in den vergangenen Jahren besser durch von außen bestimmte Krisen gekommen als Flörsheim.

Steuererhöhungen zur Deckung von Haushaltsfehlbeträgen lehnte er als „zu einfallslos“ ab. In der interkommunalen Zusammenarbeit stecke noch deutlich mehr Potenzial als nur gemeinsame Fortbildungen oder gemeinsamer Materialeinkauf. Einsparungen bei Traditionsfesten wie Kerb, Fastnacht oder Verlobtem Tag erteilte Bonk aber eine Absage. Zu den erhaltenswerten Traditionen der Stadt zählte Bonk auch die Identität der einzelnen Stadtteile. Der Parteivorsitzende wiederholte am Sonntag die Forderung, den städtischen Ordnungsdienst im Außenbereich als Stadtpolizei neu zu organisieren und verstärkt in den Bereichen Sauberkeit und Verkehrsüberwachung einzusetzen.

Den politischen Hauptkonkurrenten von SPD und Galf warf Bonk vor, im Wahlkampf mit nicht wählbaren Kandidaten (SPD) und anonymen Gesichtern (Galf) zu werben. Bei der CDU wüssten die Bürger dagegen, was sie bekommen, sagte Bonk.

Gastredner Franz Josef Jung betonte: „ Wo die CDU regiert, geht es den Menschen besser.“

Quelle: Main-Spitze vom 29. Februar 2016