WEILBACH – Die Erweiterung des städtischen Kindergartens in der Frankfurter Straße hat den Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung erneut beschäftigt. Am Montagabend wurde das Gelände im Rahmen einer Ortsbegehung inspiziert.

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Hintergrund ist der Antrag der FDP, die Planungen zu überdenken und statt der Erweiterung einen Neubau, etwa im geplanten Baugebiet hinter der Weilbachhalle, zu erwägen. Dessen ungeachtet werden die Planungen für den mehr als zwei Millionen Euro teuren Anbau im Bereich zur Frankfurter Straße hin weiter vorangetrieben, so Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD). Angesichts eines einstimmigen Magistratsbeschlusses bestehe trotz der Bedenken im Ortsbeirat kein Anlass, die bisherigen Planungen nicht weiter zu konkretisieren, so Antenbrink.

Zusätzlicher Bedarf

Dementsprechend wurden bei dem Ortstermin auch keine Beschlüsse gefasst, sondern die Planungen der Machbarkeitsstudie nur am Objekt in Augenschein genommen. An der Notwendigkeit weiterer Kindergartenplätze besteht für Antenbrink dabei ebenso wenig Zweifel wie an der Erweiterung in der Frankfurter Straße als einzig gangbarem Weg.

Für das kommende Kindergartenjahr gebe es in der Stadt einen zusätzlichen Bedarf von zwei U3- und einer Ü3-Gruppe in der Stadt, so Sozialdezernent Sven Heß. So schnell wird auch die Erweiterung in Weilbach nicht fertig sein, doch mit dem in diesem Jahr geplanten Baubeginn, wäre das Projekt deutlich schneller zu realisieren als ein Neubau im Baugebiet hinter der Weilbachhalle, wo es sechs bis acht Jahre dauern könnte, bis ein Kindergarten steht. Antenbrink wiederholte dabei seine Bedenken, mit den Grundstückseigentümern hinter der Weilbachhalle zu einem Einvernehmen über den Bau eines Kindergartens zu kommen. Alternativflächen besitze die Stadt in dem Ortsteil nicht, so Antenbrink.

In der Frankfurter Straße soll der bisher viergruppige Kindergarten um zunächst zwei Gruppen erweitert werden. Eine Option für eine weitere Gruppe besteht.

Die FDP findet eine siebengruppige Einrichtung schlichtweg zu groß und sorgt sich um die Qualität der pädagogischen Arbeit. Auch die Lärmbelastung an der viel befahrenen Frankfurter Straße sei für eine Kindertagesstätte, deren Außenbereich auch in Richtung der Durchgangsstraße erweitert werden soll, nicht ideal, so die FDP. Michael Antenbrink betonte am Montag die betriebswirtschaftlichen Vorteile größerer Kindergärten und verwies, mit Blick auf das Lärmargument, auf die geplante Umgehungsstraße. Die Erweiterung eröffne auch die Möglichkeit, den Kindergarten barrierefrei zu gestalten.

Mit der Erweiterung, die an dem bisherigen Eingangsbereich in Richtung Frankfurter Straße anschließt, sollen nicht nur Räume für die neuen Gruppen geschaffen werden, sondern auch zwei Wohnungen im Dachgeschoss. Die Höhe des Anbaus soll dabei das Niveau des Bestandsgebäudes erreichen. Die vorgeschriebenen sechs Meter Abstand des Baukörpers zum Nachbargrundstück würden eingehalten, versicherte der Bürgermeister.

Im Rahmen des Ortstermins nahmen die Ortsbeiräte auch das städtische Anwesen in der Hofheimer Straße 3 in Augenschein. Das schimmelbefallene Haus soll abgerissen und die Fläche als Parkplatz und Zuwegung zu dem Kindergarten genutzt werden, der dann nur noch über die Hofheimer Straße betreten werden kann. Der kleine Fußweg zwischen Hofheimer Straße und Frankfurter Straße würde damit wegfallen.

Den Mietern des städtischen Gebäudes wurde zum Jahresende schon gekündigt.

Quelle: Main-Spitze vom 1. Juni 2016