Bürgermeisterkandidat plädiert für mehr interkommunale Zusammenarbeit

FLÖRSHEIM – „Gemeinsam – Anstoßen auf das neue Jahr“: Unter diesem Motto hatte Bernd Blisch (CDU), Bürgermeisterkandidat des Viererbündnisses aus CDU, Galf, FDP und Freien Bürgern, zu einem Neujahrsspaziergang auf die Warte eingeladen. Rund 120 Personen begingen so das neue Jahr mit Glühwein und Salzgebäck. Am 27. Mai wird in Flörsheim ein neuer Bürgermeister gewählt.

„Vielleicht kann man daraus eine kleine Tradition machen“, freute sich Blisch über die rege Bürgerbeteiligung. In vier Gruppen waren die Menschen, die sich hauptsächlich aus Anhängern des Viererbündnisses zusammensetzten, aus Flörsheim, Wicker, Weilbach und der Keramag zur Warte gestartet. Die Warte sei der passende Ort für diese Zusammenkunft, erklärte Blisch, der im Falle seiner Wahl zum neuen Bürgermeister die Zukunft der Untermainstadt mit Augenmaß und Tradition gestalten wolle. Durch ihre exponierte Lage setze die Flörsheimer Warte ein Ausrufezeichen, gleichzeitig stehe der rekonstruierte Wehrturm für Tradition. 

Kontakt und Gespräch mit Vereinen pflegen

Ein Schwerpunkt seiner Politik werde das Vorantreiben der interkommunalen Zusammenarbeit sein, betonte Blisch. Auch hierfür stehe symbolisch die Warte als Teil des durch interkommunale Zusammenarbeit ermöglichten Regionalparks Rhein-Main, der in seiner Form einzigartig sei. „Die interkommunale Zusammenarbeit wird viel zu sehr vernachlässigt“, bemängelte Blisch. Wichtig sei es auch, sich zu fragen, welche Rolle Flörsheim in der Gesamtregion einnehmen möchte.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner politischen Arbeit werde es zudem sein, den Kontakt und das Gespräch mit den Vereinen zu suchen. Hier sei im vergangenen Jahr einiges schief gelaufen. Durch die Erhöhung der Gebühren für die Anmietung städtischer Räume hätten viele Vereine massive Probleme bekommen. Es sei wichtig, dass die Vereine mit einer gemeinsamen Stimme sprechen. Ein regelmäßiges Treffen mit den Vereinsvertretern ein Mal im Quartal würde der Bürgermeisterkandidat gutheißen, zumal der Versuch, durch einen Vereinsring die Interessen der einzelnen Vereine zu bündeln, vor einigen Jahren gescheitert sei.

Nicht einverstanden zeigte sich Blisch im Rahmen seiner Ansprache mit einigen Aussagen von Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD), die er im Gespräch mit dieser Zeitung gemacht hatte (wir berichteten). So sei für ihn Bürgerbeteiligung kein Feigenblatt, um sich aus der Verantwortung zu stehlen. Darüber hinaus gebe es laut Blisch auch keine alternativlosen Entscheidungen, wie Antenbrink es formuliert hatte. „Es gibt immer eine Alternative“, sagte er. „Hier sieht man den Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung“, erklärte Blisch.

Quelle: Main-Spitze vom 4. Januar 2018