CDU, SPD und FDP beschließen weitere Planungen / Gerüchte um Rigterink-Erweiterung

FLÖRSHEIM – Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP hat die Stadtverordnetenversammlung die Ausarbeitung des Bebauungsplanentwurfs für das Gewerbegebiet West V.2 beschlossen. Galf und Freie Bürger stimmten dagegen. Zuvor unterstrich Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) die besondere Bedeutung und Dringlichkeit der weiteren Entwicklung des Gewerbegebietes. Ende 2019, nach zehn Jahren, bestehe für die Hessische Landgesellschaft ein Recht auf Rückabwicklung aller bis dahin getätigten Grundstückskäufe in dem geplanten Gewerbegebiet. Sollte sich die Stadt entschließen, das Vertragsverhältnis zu beenden, kämen erhebliche Kosten auf sie zu, die Antenbrink auf mindestens 3,5 Millionen Euro bezifferte. Dazu kämen entgangene Grundstückserlöse von rund drei Millionen Euro. 

Kleine und mittelständische Unternehmen

Die weitere Entwicklung der Fläche sei deshalb die wirtschaftlichste und risikoärmste Lösung und wichtig für die stabile wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Die Besiedlung des ersten Abschnittes des Gewerbegebietes habe die Steuereinnahmen der Stadt stabilisiert. Gerade dieser Abschnitt mit der riesigen Rigterink-Halle ist einigen Politikern aber eine Warnung. Ausschließlich kleine und mittelständische Unternehmen will die CDU dort angesiedelt wissen, was die Stadtverordnetenversammlung auch beschlossen hat. Diese Beschränkung kommt nicht von ungefähr. Jüngst wurde hinter vorgehaltener Hand von Erweiterungsplänen der Firma gesprochen. Die Rede ist von einer zweiten Halle von etwa gleicher Größe, und einem Gleisanschluss. Von Rigterink war keine Stellungnahme zu bekommen.

Einen Bahnanschluss für den Nahrungsmittel-Logistiker kann sich CDU-Fraktionsvorsitzender Marcus Reif durchaus vorstellen, allerdings nur auf dem bereits bestehenden Gelände. Eine Rigterink-Erweiterung lehne seine Partei ab. Der von Antenbrink bemühten Dringlichkeit und Wichtigkeit wollte Reif ohnehin nicht so recht glauben und erinnerte an frühere, angeblich alternativlose Projekte des Bürgermeisters, wie das China-Business-Center aus dem Jahr 2008. Auch Thorsten Press (FDP) forderte, Gewerbeansiedlungen wie Rigterink oder Transthermos nicht mehr zu gestatten. Pia Traiser (Galf) betonte, dass eine weitere Versiegelung von Ackerböden und der Verlust von Naherholungsfläche von der Partei abgelehnt werde, wie auch schon die Entwicklung des ersten Teils des Gewerbegebietes.

Quelle: Main-Spitze vom 19. Mai 2017