FLÖRSHEIM – Die Pläne von Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) in der Erzberger Straße stoßen auf Skepsis. Wie berichtet, setzt sich Antenbrink für den Verkauf der Grundstücke an einen Hofheimer Investor ein, der dort Häuser mit 22 Wohnungen erstellen will. Die Galf-Fraktionsvorsitzende Renate Mohr betonte im Gespräch mit dieser Zeitung, sich mit den Plänen intensiv beschäftigen zu wollen. Dazu werde sich die Fraktion auch in Hattersheim kundig machen, wo ein ähnliches Projekt in der Nähe des Posthofes realisiert wurde. Dennoch herrsche schon jetzt der Eindruck vor, dass die geplante Bebauung zu voluminös sei.

„Das ist deutlich zu groß und zu dicht“, sagte Renate Mohr zu den Plänen. Vorstellbar sei eine Bebauung im Stil der bestehenden Gebäude, bei denen es sich allesamt um dreigeschossige Einfamilienhäuser handele. Die eher hochpreisig angesiedelten Immobilien widersprächen auch dem Bemühen der Stadt, Wohnraum für weniger Begüterte zu schaffen, so Mohr. Das Areal biete grundsätzlich aber eine „Riesenchance“ für die Entwicklung und Gestaltung der Innenstadt, so Mohr.

Auch die CDU-Fraktion hadert mit dem Bauvolumen. „13 Meter hoch und nur 13 Meter bis zur Schützenhof-Bebauung, das ist eine Schlucht“, so CDU-Fraktionschef Marcus Reif. Sorgen macht ihm auch die Vorstellung, dass die Stadt als Ankermieter einspringen soll, wenn die Geschäftsräume im Erdgeschoss nicht wie geplant vermietet werden könnten. Dann soll dort die Geschäftsstelle der stadteigenen Baugesellschaft Terra einziehen, so Reif. Geprüft werden solle seiner Ansicht nach aber auch, ob dort das geplante Familienzentrum untergebracht werden kann. Im Ausschuss könne das Thema aber vernünftig diskutiert werden, findet Reif.

Thomas Probst von den freien Bürgern hat die Vorlage des Bürgermeisters noch nicht ausreichend studieren können, um zu den Plänen Stellung zu nehmen. Grundsätzlich findet er den Umstand, dass der Bürgermeister den Fraktionen auf Einladung seine Pläne erläutert, befremdlich. „Es ist nicht Sache der Fraktionen, den Bürgermeister einzuladen“, sagte Probst. Grundsätzlich sei es aber wichtig, in dem Areal Freiflächen zu erhalten und Möglichkeiten für das Familienzentrum zu eröffnen.

Quelle: Main-Spitze vom 28. Juni 2016