MAINUFER

Unstrukturierter Ortstermin bringt die Debatte um nötige Arbeiten kaum voran

FLÖRSHEIM – Der Umfang der notwendigen Arbeiten am Flörsheimer Mainufer ist umstritten. Während Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) eine großflächige Neugestaltung für notwendig hält und zunächst bis zu 100 000 Euro für eine Gesamtplanung ausgeben will, wollen die Fraktionen des Viererbündnisses (CDU, Galf, Freie Bürger, FDP) angesichts der Finanzlage zunächst nur das Nötigste beauftragen.

Die Ortsbesichtigung von Bauausschuss und Ortsbeirat Stadtmitte am Donnerstagabend konnte aber keine Struktur oder gar erhellende Momente in die Diskussion um die Neugestaltung bringen. Einen Erkenntnisgewinn gab es höchstens auf individueller Ebene, denn eine moderierte Debatte oder zumindest eine gemeinsame Besichtigung der verschiedenen Örtlichkeiten fand nicht statt. Stattdessen zerfledderten sich die Gremien zu kleinen Grüppchen, die unabhängig voneinander unterschiedlichste Themen diskutierten, ohne dass es eine spätere Zusammenführung oder einen Austausch gegeben hätte. Rudi Weckbachs Aufforderung „Es müsste doch mal jemand die Gesprächsführung übernehmen“, nach einer halben Stunde vielstimmiger Diskussion verhallte ungehört. Weder Ausschuss- noch Ortsbeiratsvorsitzender fühlten sich dazu berufen.

Konsens war allerdings, dass das Mainufer in keinem guten Zustand ist. Die demolierten Leuchten mit den heraushängenden Stromkabeln ließen, ebenso wie der durch Wurzelwerk gehobene Fußweg, Zweifel an der Sicherheit des Areals aufkommen, während die Grünschnittentsorgung mitten auf dem Uferweg eher ein optisches Ärgernis darstellte. „Das ist ein Armutszeugnis. Man muss eine Stadt doch in Schuss halten“, kommentierte CDU-Ortsbeirat Jens Weckbach den Zustand am Mainufer. „Wenn hier was passiert, ist der Teufel los“, sagte Peter Kluin (Galf) zu den sicherheitsrelevanten Mängeln.

Einig waren sich die Ortsbeirats- und Ausschussmitglieder darin, dass die Ertüchtigung der Beleuchtung des Fußweges dringend angeraten sei. Über die damalige Planung, elektrische Leuchten in Dackelhöhe und damit im Flutbereich des geringsten Hochwassers anzubringen, schüttelten alle den Kopf. Viel besser, so die einhellige Meinung, seien hoch aufragende Laternen.

Von mehr Licht erhofften sich Anwohner, die mit den Politikern ins Gespräch kamen, mehr Ruhe, denn das dunkle Mainufer sei beliebter Treffpunkt von mit lautstarker Musik untermalten Jugendpartys. In einigen der Diskussionsgrüppchen wurde die Möglichkeit erwogen, den Fußweg hinter die Baumreihe zu verlegen, um sich eine teure Sanierung des wurzelgeschädigten aktuellen Pfades zu sparen.

Zielführend war die gesamte Veranstaltung aber nicht und Berthilde Enders ernüchternde Bilanz „Jetzt stehen wir rum und keiner hat gescheite Ansätze“ darf als durchaus sachgerechte Zustandsbeschreibung stehen bleiben.

Wie Bürgermeister früherer Tage solche Probleme lösten, konnten aufmerksame Zuhörer von einem altgedienten Stadtrat erfahren. „Der Dieter Wolf hat sich von Fachfirmen beraten lassen, hat denen zwei Stunden bezahlt und ist mit deren Ideen dann zum Landschaftsarchitekten gegangen und hat gesagt, er soll’s nicht so teuer machen. So macht man das und nicht mit 100 000 Euro Planungskosten.“

Quelle: Main-Spitze vom 7. Oktober 2017