Für 30 Jahre in den städtischen Gremien wurde der Christdemokrat Otmar Adelfang im Anschluss an die letzte Stadtverordnetenversammlung des Jahres ausgezeichnet.

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Flörsheim. 

Während drei Jahrzehnten in der Flörsheimer Kommunalpolitik schöpfte Otmar Adelfang stets Kraft aus seinem christlichen Glauben. Die Religion gebe ihm Motivation, erklärt der CDU-Stadtverordnete. Über seinen Glauben fand Adelfang auch den ersten Anschluss als er Anfang der 1980er Jahre von Engers am Rhein nach Flörsheim kam.

Als junger Mann engagierte er sich in der Flörsheimer Kolpingfamilie, wo er Kontakte zur Jungen Union knüpfte. 1985 zog er mit fünf weiteren Mitgliedern der Jungen Union in die Stadtverordnetenversammlung ein. Heute sei er der letzte Verbliebene seiner damaligen Mitstreiter, berichtet Adelfang.

Auch ein Pilger

Der Flörsheimer Christdemokrat hat seinem Glauben auch als Pilger Ausdruck verliehen: Im Jahr 2000 durchschritt er gemeinsam mit dem damaligen Flörsheimer Pfarrer Frank-Peter Beuler alle vier Heiligen Pforten in den Hauptkirchen Roms. Im vergangenen Jahr begab sich Otmar Adelfang mit Pfarrer Sascha Jung auf Pilgerreise in Israel. Dort besuchte er unter anderem die Geburtskirche Christi.

Bereits 30 Mal hat Adelfang am Flörsheimer Verlobten Tag geholfen, den Himmel über dem Allerheiligsten zu tragen. Für ihn sei dies ein symbolischer Akt, betont der CDU-Mann. Als Politiker, der sich um weltliche Dinge kümmere, wolle er damit die Anerkennung für eine höhere Macht demonstrieren.

In die Wiege gelegt

Adelfang berichtet, dass er Verwandte hatte, die außerhalb Flörsheims in der CDU aktiv waren. Das politische Engagement sei ihm also gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Kommunalpolitik interessiere ihn, weil man sich dort für alle Belange der Bürger einsetze. „Von der Wiege bis zur Bahre“, betont Otmar Adelfang. Er erinnert sich daran, dass die CDU mehrere Legislaturperioden in Flörsheim mit knappen Mehrheitsverhältnissen von 19 zu 18 Stimmen regierte. „Da wurden immer alle gebraucht“, erklärt der Gemeindevertreter. Von 1993 bis 1996 unterbrach er seine Zeit in der Stadtverordnetenversammlung und leitet den Flörsheimer Ortsbeirat. Von 1996 bis heute sitzt er wieder in der Stadtverordnetenversammlung.

Es war der berufliche Wechsel des Vaters, der Adelfang Anfang der 1980er Jahre nach Flörsheim führte. Er selbst arbeitet seit dem Jahr 1983 in unterschiedlichen Funktionen bei der Frankfurter Sparkasse. Darüber hinaus war der Flörsheimer sieben Jahre lang ehrenamtlich als Schöffe am Landgericht Wiesbaden aktiv. Bis heute engagiert er sich außerdem als ehrenamtlicher Richter in der 5. Kammer des Verwaltungsgerichtes Frankfurt.

Rheinische Natur

Otmar Adelfang ist Vorsitzender des Flörsheimer Haupt- und Finanzausschusses. Wer ihn dort beobachtet, bekommt oft den Eindruck, dass er die Aufgabe mit Humor und Lockerheit erfüllt. Adelfang bezeichnet es als Teil seiner rheinischen Natur, Sachen nicht zu ernst oder zu wichtig zu nehmen. Die Mentalität, offen auf Leute zuzugehen, habe ihm vor allem in seinen Anfangsjahren in Flörsheim geholfen. Adelfang betont jedoch, dass man diese Mentalität genauso gut in Flörsheim vorfinden könne.

Der Christdemokrat verweist auf die Fastnacht und den Wickerer Wein. „Die haben hier nicht auf mich warten müssen“, erklärt der CDU-Mann lachend. Flörsheim habe aber zu ihm gepasst.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 4. Januar 2016