Flörsheim CDU-Bürgermeisterkandidat Markus Ochs macht Wahlkampf ohne Unterstützung der Landespartei

Markus Ochs ist in Flörsheim kein Unbekannter. Foto: Michael Schick

Markus Ochs hat Spaß am Spiel mit seinem Namen: das Ochs-tra-Blatt landet demnächst zum zweiten Mal in den Flörsheimer Briefkästen, heute gibt’s im Stadtgarten ein Ochs-Riding, der Ochenskopf mit dem Daumen nach oben ist auf 1000 Wahlwerbe-Buttons gepresst und lacht von den Wahlplakaten. Auch die Ochsentour habe er bereits hinter sich gebracht, sagt der CDU-Kandidat. 3500 Flörsheimer Haushalte – vor allem in den Stadtteilen standen auf der Besuchsliste. Die Resonanz sei gut gewesen. Markus Ochs ist überzeugt: „Politikverdrossenheit kann man nur begegnen, indem man sich persönlich bei den Leuten bekannt macht.“

Eingeplackt in der Stadt

Dabei ist der 39-Jährige keineswegs unbekannt in der Stadt am Main. 2007 kam Markus Ochs, gebürtiger Frankfurter und davor für die CDU Bad Soden engagiert und eine Zeit lang deren Fraktionsvorsitzender, nach Flörsheim, um Erster Stadtrat zu werden.

Dass er jetzt gegen Amtsinhaber Michael Antenbrink (SPD) antritt, um ihn als Chef im Rathaus abzulösen, bereitet ihm daher auch kein Kopfzerbrechen. „Ich bin schließlich auch Amtsinhaber“, sagt er selbstbewusst.

Als „Einer von uns“ präsentiert er sich den Flörsheimern auf seinen Wahlplakaten. „Eingeplackter“ nennt er sich. „Ich bin mit meiner Familie gut aufgenommen worden, wir fühlen uns wohl hier.“

Markus Ochs hat vor allem die junge Riege der Flörsheimer CDU um sich geschart. Partei- und Fraktionschef Marcus Reif und der JU-Vorsitzende Jerome Wagner packen mit an wie auch eine Reihe weiterer Partei- und Nichtparteimitglieder, die den CDU-Mann gerne auf dem Bürgermeistersessel hieven wollen.

Unterstützungsangebote aus der Landes-CDU habe er abgelehnt, sagt Markus Ochs. „Das ist mein Mandat, ich muss mich hier abstrampeln“, sagt er, lässt aber auch durchblicken, dass die strikte Haltung der Partei pro Flughafenausbau für seinen Wahlkampf keineswegs förderlich wäre. Das Thema Fluglärm klammert Markus Ochs ohnehin aus im Werben um Wähler, „weil sich in dieser Sache alle Fraktionen einig sind“.

Der Christdemokrat setzt auf Flörsheimer Themen: Die Altstadt will er mit Existenzgründer-Geschäften auf dem Axthelm-Gelände, mit Gastronomie und einem Ärztezentrum im Faber-Haus beleben. Geld, um das sanierungsbedürftige historische Gebäude zu kaufen, könnte aus dem neuen Regionalfonds kommen. Für Weilbach will er die Ortsumfahrung schnell realisieren und bereits jetzt den Schwerverkehr aus dem Stadtteil heraushalten. Eine Schließung der Verwaltungsstellen in Weilbach und Wicker werde es mit ihm nicht geben, kündigt Ochs an und hat in Wicker überdies Großes vor: Die Villa Rustica nahe der Wiesenmühle will er mit Unterstützung von Sponsoren ausgraben lassen und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Die Chancen bei der Wahl am 3. Juni stünden für alle drei Kandidaten etwa gleich gut, sagt Markus Ochs. Das Ziel hat er deshalb für sich so formuliert: „Erst mal in die Stichwahl kommen. Dann sehen wir weiter.“

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 19. Mai 2012