Die Grüne Alternative Liste Flörsheim (Galf) redet Tacheles, die CDU nun auch. Beide Fraktionen sind gegen die Ansiedlung von Logistik-Firmen, die mehr Lkw-Verkehr erzeugen.

Flörsheim. Nachdem die Galf-Fraktion bereits den von SPD- und CDU-Fraktion im Jahr 2009 gefassten Grundsatzbeschluss zur Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebiets West V abgelehnt hatte, wird sie nun auch die weiteren Schritte zur Realisierung konsequent ablehnen. Grund ist vor allem die drohende Zunahme des Schwerlastverkehrs in der Stadt.

Nächste Verfahrensschritte sind die Beschlüsse über den Bebauungsplan und im Anschluss der Verkauf der Grundstücke an nur einen Investor. Wie dieser dann sein Grundstück verpachte oder in Teilen weiter veräußere und welche Branchen sich dort ansiedelten, liege dann nicht mehr in der Hand der Stadt Flörsheim.

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CDU möchte mehr Infos

Der Fraktionschef der CDU, Marcus Reif, möchte keinen „Persilschein“ für die Art der Bebauung und die Ansiedelung von Unternehmen ausstellen. „Das Gewerbegebiet West V möchten wir gerne weiterentwickeln. Dennoch gibt es einige Fragen, die es im Vorfeld zu beantworten gilt. Die Beauftragung einer Entwicklungsgesellschaft, die recht frei Unternehmen ansiedeln kann, hat einige Bedenken hervorgebracht.“ Im Gespräch seien erneut Logistiker. Logistiker hätten aber einen hohen Flächenverbrauch, zahlten aber vergleichsweise nur wenig Gewerbesteuer und brächten wenige Arbeitsplätze, dafür aber eine „hohe Verkehrsintensität“. In den vergangenen Tagen erst seien für die B 43 als direkter Zubringer zur Autobahn A 3 die Mautpflicht eingeführt worden. Zusätzlicher Verkehr in der Stadtmitte und den Stadtteilen dürfe aber nicht die Folge sein. „Da diese Fläche das letzte große und zusammenhängende Gewerbegebiet Flörsheims darstellt, wird in aller Ruhe und Gründlichkeit über die Entwicklung zu sprechen sein“, meinte Marcus Reif, der betont, dass die CDU-Fraktion ja nicht grundsätzlich gegen die Entwicklung und Bebauung des Gewerbegebietes sei. Doch „der aktuelle Zeitdruck für die Entscheidung sowie das Argument des Bürgermeisters, dass nur jetzt bis zu 20 Millionen Euro eingenommen werden können, dürfen nicht zu einer für die Zukunft schlechten Entscheidung führen. Wir haben angeregt, dass man den Investor zu einem Gespräch mit Flörsheims Kommunalpolitikern einlädt.“ hk/meh (hk/meh)

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 06.03.2012