ORTSBEIRÄTE Tiergehege Bad Weilbach weiter auf Prüfstand / Einstimmig für „Mariechen-Graulich-Straße“

Die Beschlussfassung zum Nachtragswirtschaftsplan Stadtwerke 2010 sowie zum Nachtrag der Haushaltssatzung und zum Haushaltsplan 2010 führte die Ortsbeiräte der Stadt und der Stadtteile am Dienstag zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen.

Nachtragshaushalt 2010 beschlossen

Ohne weiteren Beratungsbedarf stimmten alle Gremien den Punkten mehr oder weniger einstimmig zu. Lediglich beim Nachtrag zum Haushaltsplan hatte Thorsten Press von der Weilbacher FDP zuvor noch einige Fragen wie zum Beispiel zu den Mehrkosten von 45 000 Euro für den Brückenneubau in der Böttgerstraße (Keramag). Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) erklärte hier, dass die Brücke zweispurig so gebaut werden müsse, dass auch 40-Tonner passieren können und somit höhere Planungskosten anfallen.

Speziell für den Ortsbeirat Stadtmitte galt es, über einen Namen für die neue Straße östlich der Weilbacher Straße im Gewerbegebiet (ehemaliges Hertie-Gelände) abzustimmen. Wie zu erwarten war, wurde der Name „Mariechen-Graulich-Straße“ einmütig abgenickt und damit das Wirken der Geschäftsfrau (1902 bis 1985) gewürdigt, die in Flörsheim zunächst mit ihrem Ehemann und nach seinem Tod allein bis ins hohe Alter von 80 Jahren die Geschicke der leistungsstarken Baustoffhandlung geprägt hat.

Zwei Entscheidungen aufgeschoben

Auf der Tagesordnung des Weilbacher Ortsbeirats stand ein Konzept zur Errichtung einer Gedenktafel als Ersatz für das demontierte Pestkreuz auf dem alten Friedhof, das der Leiter des Hochbauamtes, Gerd Röschke, vorstellte. Danach soll links vom Haupteingang eine schwarze Granitplatte mit einer Texttafel aus Bronze errichtet werden. Der Text allerdings sei von Heimatforschern unterschiedlich bewertet worden, merkte CDU-Fraktionschef Marcus Reif an und bat um Klärung. „Ich hatte mir was Größeres vorgestellt“, war Gerlinde Goldbach-Thimm (CDU) nicht zufrieden, ihr wäre ein Kreuz lieber gewesen.

Da kein zwingender Handlungsbedarf bestehe, bat Ortvorsteher Heinz Lauck (CDU) um weitere Bedenkzeit. Gleiches gilt beim Vorschlag des Rathauschefs bezüglich der „Kapelle“ auf dem alten Weilbacher Friedhof, die ohne kirchliche Funktion sei. Michael Antenbrink plädierte für den Abbruch bei Kosten von 2 000 Euro statt einer Sanierung für 10 000 Euro, doch auch hier bat Marcus Reif um Aufschiebung eines Beschlusses, solange die Nutzung der Fläche, wenn sie denn mal kein Friedhof mehr sei, nicht geklärt ist.

Auf dem Prüfstand stehe auch weiterhin das Tiergehege in Bad Weilbach, erklärte Antenbrink und berichtete von vergeblichen Bemühungen des Weilbacher Vereinsrings, einen neuen Betreiber zu finden. „Sollte sich bis Ende des Jahres niemand finden, kann dort kein Wild mehr gehalten werden“, kündigte er das Aus an, doch Renate Mohr (Galf) sprach von Interessenten, die sich gemeldet hätten und möglicherweise für ein Fortbestehen sorgen könnten.

Main-Spitze vom 28.10.2010