Der CDU-Politiker wurde gestern Abend erneut zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt

Wolfgang Odermatt erhielt bei der Wahl 22 Ja-Stimmen, während 12 Parlamentarier gegen ihn stimmten.

Skeptisch schaute Wolfgang Odermatt (re.) beim Gespräch mit Heinz Lauck (CDU). Foto: nie

Bis die Fraktionen ihre letzten Absprachen getroffen hatten, verging eine halbe Stunde. Niemand wollte das Abstimmungsverhalten bei der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung dem Zufall überlassen. Die Flörsheimer Stadtverordneten begegneten sich gestern erstmals nach der Kommunalwahl unter neuen Mehrheitsverhältnissen. Dass manche Dinge trotzdem gleich bleiben, verdeutlichte der dritte Tagesordnungspunkt: Die Versammlung wählte Wolfgang Odermatt (CDU) erneut zum Stadtverordnetenvorsteher.

Da die Christdemokraten mit 14 Sitzen die stärkste Fraktion bilden, konnten sie Anspruch auf das Amt erheben. Abweichende Vorschläge gab es nicht. Dennoch konnte Wolfgang Odermatt nicht alle Stadtverordneten hinter sich vereinen. Der Stadtverordnetenvorsteher wurde mit 22 Ja-Stimmen und 12 Nein-Stimmen wieder gewählt. Zwei Parlamentarier enthielten sich, eine Stimme wurde ungültig abgegeben. Wolfgang Odermatt hatte die geheime Abstimmung vor der Wahl beantragt. „Ich habe Verständnis für diejenigen, die nicht für mich gestimmt haben“, erklärte er anschließend. Er wolle versuchen, die ablehnenden Versammlungsmitglieder in den nächsten Jahren zu überzeugen.

Sparsignal begrüßt

Die zweite wichtige Abstimmung betraf die Zahl der Sitze im Magistrat und den Ausschüssen. Die Galf-Fraktion beantragte die Verkleinerung der Ausschüsse von 13 auf 11 Mitglieder und die Verringerung der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder von 12 auf 11. Wegen der schwierigen Finanzlage wolle man zeigen, „dass es auch mit kleineren Gremien geht“, erläuterte der stellvertretende Galf-Fraktionsvorsitzende Sven Heß. Die SPD zog ihren Ergänzungsantrag zur Verkleinerung des Magistrates auf zehn Mitglieder zurück. „Wir verzichten auf unseren Antrag, weil wir erfahren haben, dass die anderen Parteien die Beteiligung aller Fraktionen bevorzugen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Gerd Mehler. Bei der Umsetzung des SPD-Wunsches wäre der Sitz der Freien Bürger (dfb) im Magistrat weggefallen. Marcus Reif, Fraktionschef der CDU, befürwortete das Sparsignal der Galf. Die CDU wollte aber nur bei der Verkleinerung der Ausschüsse mitziehen und beantragte eine getrennte Abstimmung. SPD, dfb und Galf setzten die Verkleinerung des Magistrats auf 11 Mitglieder mit 22 Stimmen durch. CDU und FDP kamen nur auf insgesamt 15 Gegenstimmen. Die Verkleinerung der Ausschüsse wurde einstimmig angenommen. (sas)

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 15. April 2011