Stadtentwicklungskonzept soll auch Vereinsleben, Wirtschaftsförderung und Verkehr einbeziehen

FLÖRSHEIM – Quo vadis, Flörsheim? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Flörsheimer Christdemokraten bei ihrem Jahresempfang in der Kulturscheune. In einer Diskussionsrunde mit dem Titel „Wie viel Stadtentwicklung braucht Flörsheim?“ befassten sich auf dem Podium Moderator Marcus K. Reif, Bürgermeisterkandidat Bernd Blisch und Bad Sodens Bürgermeister und CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, Frank Blasch, mit der Zukunft der Untermainstadt. Gleichzeitig läutete die Flörsheimer CDU die heiße Phase im Wahlkampf für die bevorstehende Bürgermeisterwahl am 27. Mai ein, bei der Blisch gegen Amtsinhaber Michael Antenbrink (SPD) und seinen CDU-Parteikollegen Markus Ochs antritt, der ja bekanntlich als unabhängiger Kandidat das Bürgermeisteramt anstrebt.

„Da, wo die CDU regiert, geht es den Menschen besser“, erklärte der CDU-Kreistagsvorsitzende, Staatsminister Axel Wintermeyer, gleich zu Beginn seines Grußwortes vor den rund 70 Gästen. Es sei zudem an der Zeit, dass in Flörsheim nicht mehr einsam, sondern gemeinsam regiert werde. Auch der ehemalige Flörsheimer Bürgermeister und aktuelle Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs, war zum Jahresempfang nach Flörsheim zurückgekehrt, um Blisch seine Unterstützung im Wahlkampf zuzusichern. „Nach zwölf Jahren Straßenbau ist vielleicht auch mal wieder die Kultur gefragt“, meinte Krebs augenzwinkernd auf die Kernkompetenzen von Bürgermeister Antenbrink und seinem Herausforderer Blisch anspielend. „Das gemeinsame Reden und die Entwicklung von Dingen fehlt hier in Flörsheim“, befand der Fraktionsvorsitzende Christopher Willmy, der vom Wahlsieg Blischs am 27. Mai überzeugt ist.

Auch wenn das Thema „Stadtentwicklung“ ein „riesen Begriff“ sei, wie CDU-Vorsitzender Markus Töpfer gestand, versuchten sich Reif, Blisch und Blasch dem Thema anzunähern. „Wichtig ist es, eine Idee, eine Vorstellung zu haben“, betonte Blisch, was er auch schon in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung hervorgehoben hatte. Zu einem Stadtentwicklungskonzept würden auch das Vereinsleben, die Wirtschaftsförderung und der Verkehr gehören. Es müsse auch die Frage gestellt werden, ob man weiterentwickeln oder nur Lücken füllen möchte. „Was ich die letzten Jahre hier in Flörsheim gesehen habe, war mir zu sehr klein-klein“, erklärte der Bürgermeisterkandidat. „Man muss versuchen, mit den Menschen in Dialog zu treten“, sagte Blasch mit Blick auf die fehlenden Wohngebiete und den dringend benötigten Wohnraum. „Ich sehe für das Baugebiet Nord noch Kapazitäten, die für die nächsten Jahre reichen werden“, meinte Blisch zur Wohnungssituation in der Untermainstadt. Allerdings fehle noch die Integration der Neubürger des Baugebietes Nord in die Gesamtstadt. Hunderprozentig werde das wohl nie gelingen, meinte Blasch, der die Situation aus Bad Soden kenne, wo viele Menschen aufgrund ihrer Arbeit leben, jedoch nicht wirklich integriert seien, was auch an der hohen Fluktuationsrate innerhalb der Bevölkerung liege. Einig waren sich Blisch und Blasch hinsichtlich der Transparenz, die im Stadtentwicklungsprozess herrschen müsse.

„Nehmen Sie sich dem Thema Stadtentwicklung an. Lassen Sie sich damit Zeit und nehmen Sie möglichst viele Leute mit“, gab Blasch seinem Parteikollegen Blisch mit auf den angestrebten Weg ins Rathaus.

Quelle: Main-Spitze vom 27. März 2018