VERKEHR Neue Ampelanlage ist umstritten / Einigkeit über Neugestaltung der Mainzer Straße

(elf). Nachdem bei der Ortsbeiratssitzung in Weilbach viele Bürger ihren Sorgen und ihrem Unmut Luft gemacht hatten (wir berichteten), hielt sich die Resonanz auf das Angebot der CDU, im offenen Gespräch über unerträgliche Verkehrsbelastungen in Weilbach zu reden, in Grenzen.

In kleiner Runde wurde im Gasthaus „Engel“ dennoch erneut debattiert, was überhaupt machbar ist, um den Ortsteil zu entlasten. Ziemlich einig war man sich, dass mit dem Ausbau der Straße zwischen Wicker und Weilbach die Chance genutzt werden müsse, die Mainzer Straße neu zu gestalten. Doch schon an der Kreuzung Rüsselsheimer Straße kam deutlich die Ablehnung der vorgeschlagenen Linksabbiegerspuren zum Ausdruck.

Wissen von Verkehrsexperten wird gefordert

Werde jede Ampel aus den drei Richtungen abwechselnd auf Grün geschaltet, brauche man diese Abbiegerspuren nicht, waren sich alle einig, stellten aber zugleich infrage, ob eine Ampelanlage generell für eine verbesserte Verkehrssituation sorgen könne. „Von den Planern wurden bisher keine Zahlen auf den Tisch gelegt“, war ein Kritikpunkt und hatte die Forderung nach einer Informationsveranstaltung mit Verkehrsexperten zur Folge.

Unverständnis wurde zudem geäußert, dass der Ortsbeirat sich habe unter Zeitdruck setzen lassen und den Plänen einstimmig zugestimmt habe. Doch hier griff auch das Gegenargument, dass die Zustimmung einerseits deshalb erfolgte, weil damit Fristen für die Beantragung für Zuschüsse eingehalten wurden und zudem der Ortsbeirat kein Gremium sei, das Entscheidungsbefugnis habe.

Ansonsten waren kämpferische Vorschläge, wie den Ort nachts mit Pollern und Schranken für den Lkw-Verkehr dicht zu machen, ebenso zu hören wie resignative Fragen: „Können wir überhaupt etwas bewirken, wo es sich doch um Bundes- und Landesstraßen handelt? Was sollen wir in der Verkehrskommission denn machen, wenn überall übergeordnete Gesetze greifen und das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) das Sagen hat? Ist vieles vielleicht schon beschlossene Sache, was uns von Bürgermeister Michael Antenbrink noch als Entscheidungsgrundlage ‚verkauft‘ wird?“

Für CDU-Fraktionschef Marcus Reif haben diese öffentlichen Treffen der „Weilbacher Gesellschaft“ durchaus Sinn. Sie finden in der Regel an jedem vierten Dienstag im Monat statt und sollen die Politik aus den Hinterzimmern herausholen. „Wir wollen ansprechbar und dialogbereit sein“, erklärte er und wies darauf hin, dass man seit der Gründung dieses offenen Gesprächeskreises vor gut zwei Jahren stets Themen behandelt habe, die für die Bevölkerung vor Ort wichtig sind, von Umgehung bis Flughafenausbau, von Keltenstraße bis U 3-Betreuung. Hier seien auch bürgernah viele Anregungen für Anträge im Ortsbeirat entstanden.

Quelle: Main-Spitze vom 11.08.2011