Wer am Freitagnachmittag am Plätzchen in der Taunusstraße vorbeikam, konnte beobachten, wie Menschen Tannenzweige in riesigen grünen Tragetaschen aus den Autos luden und sich am Brunnen zu schaffen machten. Keine Stunde dauerte es, und das Werk war vollbracht. Dank der örtlichen CDU ist der Brunnen am Wahrzeichen, dem Tor zum Rheingau, wieder festlich geschmückt, erstmals mit goldenen statt roten Schleifen. Und rechtzeitig zum ersten Advent. Die frühere Ortsvorsteherin Berthilde Enders, jetzt im Flörsheimer Magistrat, hatte vor Jahren die Idee. Fast zehn Jahre sei es her, meinte sie.

Als Kerzen dienen abgesägte Kanalrohre

Doch Norbert Hegmann, in Wicker bekannt als der „Erreger des Weinfestes“, wusste: „Es sind zwölf Jahre.“ In Brixen im Urlaub hatte Berthilde Enders etwas Ähnliches gesehen. Seitdem sorgt die CDU für den mächtigen gewundenen Kranz um den Brunnen. Enders hatte damals gesagt: „So etwas will ich in Wicker.“ Es war der Beginn der Grünpatenschaft für die Platzanlage.

Riesig sind die goldenen Schleifen, die die Teilnehmer hervorzauberten. Das Besondere aber: Albert Ptok hatte einst das geniale Untergestell gebaut, aus Holzlatten mit Draht, was wie ein Netz aussieht und in das man die Zweige nur hineinstecken muss. Das hatte Enders mit Gerhard Krämer am Vortag schon vorbereitet. Nun waren die Aktiven dabei, die Tannenzweige in das Geflecht zu stecken. Als Kerzen dienen abgesägte und rot gestrichene Kanalrohre mit leuchtenden Kugellampen als Flammen.

Eine richtige Gemeinschaftsarbeit ist da entstanden: Die Tannen spendet immer eine Frau aus Weilbach. Richtig gut war die Stimmung unter den Aktiven. Für Glühwein, Kaffee und reichlich Stollen hatte Enders ebenfalls gesorgt. Rufe wurden laut: „Hier kannst Du Löcher stopfen.“ Oder: „Tu hier die Glocken hin und drüben die Blumen.“ Gemeint waren Christsternblüten und dicke rote Christbaumkugeln. Am Schluss noch die Feinabstimmung. Fertig. „Das ist sicher wieder der größte Adventskranz im Main-Taunus-Kreis“, freute sich Enders.

Zum ersten Advent den Brunnen zu schmücken, ist nicht das Einzige, was die Grünpaten auf dem Plätzchen tun. Nach dieser winterlichen Tat geht es im Frühjahr weiter. „Zwei Leute kümmern sich monatlich um den Platz, und am Anfang treffen wir uns alle und machen erst mal Tablua rasa nach der Winterpause“, so Enders.

Quelle: Main-Spitze vom 4. Dezember 2017

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