Weilbachhalle soll entkernt und der Nebentrakt abgerissen werden – Bauzeit 18 Monate
Mit den Vereinsvertretern wurde bereits im Vorjahr darüber gesprochen. Nun sollen die Stadtverordneten nach der Sommerpause die umfangreichen Baumaßnahmen beschließen.
Weilbach. Der Beton ist derart geschädigt, dass an manchen Stellen schon angerostete Stahlteile zu sehen sind. Die Sanitärräume sind auch nicht mehr auf dem neuesten Stand, ganz zu schweigen von den Elektroleitungen und dem Hallenboden. Auch die Licht- sowie die Abluftanlagen müssen den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Und die Brandschutz- und Hygieneauflagen sind mit dem derzeitigen Zustand nicht zu erfüllen. All dies hat dazu geführt, dass für die als Sport- und Kulturstätte genutzte Weilbachhalle ein umfassendes Sanierungsprogramm erstellt wurde.
Planungen liegen vor
«Die Zahl der Einzelmaßnahmen war so groß, dass wir uns bereits im vergangenen Jahr entschlossen haben, einen Sanierungsplan vorzulegen», erläuterte Erster Stadtrat Markus Ochs (CDU), der als Kultur-Dezernent nicht nur für die Vereine, sondern auch für den Eigenbetrieb Stadthalle zuständig ist. Diesem städtischen Betrieb sind die Weilbach- sowie Goldbornhalle, der Flörsheimer Keller und die Stadthalle zugeordnet. Nicht viel kleine Einzelmaßnahmen, die schlussendlich nur unvollständig gewesen wären, waren also angesagt, sondern ein «großer Wurf». Deshalb entschloss sich Markus Ochs, ein Gutachten zum Zustand der Weilbachhalle erstellen zu lassen. Nun liegt dieser Bericht schon seit einiger Zeit vor. Darin enthalten sind die Auflistungen der Schwachpunkte des Gebäudes, aber auch die Stärken der Weilbachhalle. So kommt der Bericht zu der Feststellung, dass die Bausubstanz der über 30 Jahre alten Halle noch gut ist und es sich lohnen würde, das Gebäude zu erhalten. Lediglich das Dach – das im Lauf der Jahre immer wieder repariert wurde – sowie die energetische Ausstattung und der Nebentrakt mit den Umkleidekabinen bedürfen einer Erneuerung. Die regelmäßigen Nutzer der Weilbachhalle wissen, dass schon oft Regenwasser in das Gebäude eingedrungen war. «Wichtig ist vor allem, dass die Halle als Sport- und Kulturhalle für den Stadtteil erhalten bleibt», erklärte der Erste Stadtrat. Zudem ist das Gebäude auch eine Schulsporthalle. Während der Sanierungsphase sollen die Schüler der benachbarten Grundschule am Weilbach die Sporthallen in Wicker und Flörsheim nutzen.
Dass die Planungen für die Sanierungsmaßnahmen kein Pappenstiel sind, dokumentiert schon die Kostensumme: Rund 165 000 Euro werden die Planungen verschlingen. Die Baukosten werden zurzeit auf rund 3,487 Millionen Euro geschätzt. «Die Hallenbeleuchtung wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ebenso die Elektrik und auch der Schwingboden muss ausgetauscht werden», nennt Markus Ochs noch weitere Details der dringenden Sanierungsmaßnahmen. Die derzeitige Lichtanlage brennt mit 200 Lux, die neue Beleuchtung brauche aber 600 Lux.
Weil durch die umfassende Sanierung der sogenannte Bestandsschutz der Weilbachhalle nicht mehr gegeben sei, würden zudem die neuen Brandschutzbestimmungen greifen, sagte der Erste Stadtrat. Um die Bedingungen zu erfüllen, beispielsweise für drei Notausgänge zu sorgen, wenn die Halle in drei Spielfelder abgeteilt wird, müsse eben Geld investiert werden. Auch die Schwenktüren der seitlich an den Wänden angebrachte Geräteboxen dürfen nicht mehr in dieser Form auf die Spielfläche hineinragen. Deshalb würden auch diese Türen ersetzt.
Markus Ochs weiß, dass es ein großer Batzen ist, was da verbaut werden soll. Doch die Maßnahme hält er für notwendig und vor allem für kostengünstiger als ein Neubau. Dazu komme, dass seit seiner Amtsübernahme die Miet- sowie Pachteinnahmen des Eigenbetriebes Stadthalle um jährlich rund 165 000 Euro gesteigert werden konnte. Deshalb sieht der Stadtrat die Investition für die Weilbachhalle als gerechtfertigt an. Die Stadtverordneten werden sich dieser Meinung wohl anschließen. meh
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 14.07.2010.