Flörsheimer Stellungnahme zu Flächennutzungsplan beschlossen – SPD allein auf weiter Flur

„Es geht um nicht weniger als die Zukunft unserer Stadt“, betonte die SPD-Stadtverordnete Katharina Hauzel in der letzten Stadtverordnetenversammlung des Jahres. Die Diskussion drehte sich um die Flörsheimer Stellungnahme zur Aufstellung des Regionalen Flächennutzungsplans. In keiner anderen Kommune des Main-Taunus-Kreises würden mehr Menschen wegziehen als hinzukommen, bemängelte die Sozialdemokratin. „Der Traum vom Eigenheim scheint hier schier unmöglich zu werden“, erklärte Hauzel mit Blick auf die Siedlungsbeschränkung, die aus Flörsheims Lage in der Einflugschneise hervorgeht.

Als einzige Fraktion stimmte die SPD der Stellungnahme der Stadt zur Entwicklung des Flächennutzungsplans nicht zu. Die Genossen kritisieren, dass die Stadt nur 13,5 Hektar neue Potenzialflächen für die Bebauung anmeldet. Mit mehreren Änderungsanträgen warb die SPD in den Ausschüssen dafür, zusätzliche Potenzialflächen zu melden. Dieser Vorstoß fand jedoch keine Mehrheit. Von der Stadt und den politischen Akteuren werde dies nicht gewollt, so Katharina Hauzel. Das Argument, dass das Flörsheimer Stadtentwicklungskonzept eine behutsame Entwicklung vorsehe, bezeichnete die SPD-Frau als fadenscheinig. Schließlich werde nach der Anmeldung von Potenzialflächen nicht direkt gebaut. Die Stadt entscheide am Ende immer noch selbst.

Christian Ruppert (CDU) bezeichnete den Flächennutzungsplan als „richtungweisende Grundlage für die Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren“. Die Flächenmeldung zeuge von Realitätssinn und einer verantwortungsvollen Perspektive. Der Christdemokrat kritisierte die Position der SPD, alles in Potenzialflächen umwandeln zu wollen. Im Baugesetzbuch gelte der Grundsatz „innen vor außen“. Es sollten also zunächst Flächen im Bestand genutzt werden, bevor man weitere Flächen vorhalte.

Der GALF-Fraktionsvorsitzende Frank Laurent räumte ein, dass er das Bedürfnis der SPD verstehen könne. Gleichzeitig mahnte der Grüne, dass es jetzt schon eine enorme Flächenversiegelung im Rhein-Main-Gebiet gebe. Der Flächennutzungsplan sei eine Entwicklungsmöglichkeit für künftige Generationen. Beschränkt werde Flörsheim vor allem durch den Flughafen, sagte Laurent. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die Belastungen durch den Flughafen weniger werden“, forderte der Fraktionschef. Dann habe die Stadt künftig vielleicht wieder mehr Entfaltungsmöglichkeiten.

Die FDP gab der städtischen Stellungnahme ebenfalls ihre Zustimmung – allerdings mit Ausnahme eines Punktes: Die Erweiterung des Gewerbegebiets Mariechen-Graulich-Straße zwischen Weilbach und Flörsheim wurde von der allgemeinen Abstimmung ausgenommen. Obwohl im Ausschuss die Protokollnotiz aufgenommen wurde, das Gebiet erst nach dem Bau der Weilbacher Umgehungsstraße zu entwickeln, widersetzte sich die FDP. Fraktionschef Thorsten Press verwies auf die Sorge, dass zusätzlicher Verkehr durch Weilbach rollen würde.

Press bezeichnete es als traurig, dass die Stadt von anderen Institutionen aufgefordert werde, bestimmte Dinge nicht zu tun. Er bezog sich damit auf die Zurückweisung von Wohnbauflächen durch den Regionalverband – etwa das Gelände einer ehemaligen Gärtnerei in der Wickerer Straße, das aufgrund der Siedlungsbeschränkung nicht für Wohnungen genutzt werden darf. Der Liberale fand es „fragwürdig, Leuten zu verbieten, im Flörsheimer Norden zu wohnen“. Er hätte es schön gefunden, wenn sich die Stadtverordnetenversammlung „mit breiter Brust“ dafür eingesetzt hätte, wenn man dort bauen möchte.

Gegen die Stimmen der SPD wurde die städtische Stellungnahme zum Regionalen Flächennutzungsplan schlussendlich angenommen. CDU, GALF, dfb und FDP stimmten dafür. Lediglich der Erweiterung des Gewerbegebiets zwischen Weilbach und Flörsheim stimmte die FDP nicht zu.

Quelle: Höchster Kreisblatt von Dienstag, den 9. Dezember 2025


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