Die CDU/GALF-Koalition hat im Stadtverordnetenvorstand als Arbeitsgruppe Integrierte Stadtentwicklung (ISEK) einen Antrag gestellt, der die konkrete Stadtentwicklung der Stadtmitte sowie des Ortsteils Keramag-Falkenberg betrifft.
Entwicklung Flörsheim Stadtmitte sowie Keramag-Falkenberg
Beschlussvorschlag:
Die Stadtverordnetenversammlung Flörsheim am Main beauftragt den Magistrat mit der konkreten Planung der Schwerpunkte der Stadtentwicklung für Flörsheim Stadtmitte sowie den Ortsteil Keramag-Falkenberg. Als Zielsetzung soll sich die Stadtentwicklung an der Maßgabe für eine Erhaltung und Weiterentwicklung des städtebaulichen Charakters am Untermain orientieren., Hierbei sind konkurrierende und belastende Standortfaktoren, wie die trennende Wirkung der Bahnlinie, Durchgangsverkehre von Berufspendlern und der Flugverkehr der Landebahn Nord-West und Centerbahn bei den Entwicklungsmaßnahmen zu berücksichtigen und ggfls. abzumildern. In diesem Zusammenhang gilt es, vorhandene Stärken und Chancen herauszuarbeiten und zu nutzen, wie z. B. kurze ÖPNV-Anbindungen an das Rhein-Main-Gebiet, Nähe zum internationalen Flughafen Deutschlands und zu schnelle Anbindung an das nationale Autobahnnetz.
Flörsheim Stadtmitte
1. Neugestaltung Herrnberg-Areal
Die Neugestaltung des Herrnberg ist ein unabdingbares Ziel und soll sich an folgenden Leitlinien orientieren:
- Etablierung einer Wohnbebauung – idealerweise durch Neubau auf dem gesamten Areal
- Entwicklungsgebiet soll im städtebaulichen Dialog mit den angrenzenden Potenzialgebieten entwickelt werden (Einbezug Stadthalle und Parkanlage sowie Wohnen am Untertor)
- falls ein Kauf aufgrund der Wirtschaftlichkeit nicht erfolgen kann, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um über qualifizierten Bebauungsplan, Veränderungssperre und Einführung einer Vergnügungsstättensatzung, die Mindestabstände zu Kindertagesstätten, Schulen und kirchlichen Einrichtungen vorsieht, entgegenzuwirken
2. Aufwertung der Altstadt
Die Flörsheimer Altstadt erstreckt sich grob von der Bahnstrecke im Norden und dem Main im Süden. Im Osten könnten der Stadtgarten und im Westen die Bahnunterführung am Sportplatz als Grenze der Altstadt definiert werden. Wie in anderen Kommunen bildet die Altstadt den Kern – das Herz – unserer Stadt. Daher ist uns die Aufwertung dieses Bezirks ein besonderes Anliegen.
Folgende Plätze sind von besonderer Bedeutung für die Altstadt und sollen daher im Fokus einer Aufwertung stehen:
- Gallusplatz, inkl. anschließender Bebauung
- Parks und Grünanlagen (z.B. Stadtgarten/Rathenau-Platz/Alter Friedhof)
- Mainufer, inkl. Promenade
- Bahnhof, inkl. Vorplatz
Teilweise laufen bereits Planungen und Studien für einzelne Plätze, daher werden im Weiteren auszugsweise Zielsetzungen genannt.
- Integriertes Vorgehen (Katholische Gemeinde, Politik, Nachbarn) beim bistümlichen Sanierungskonzept des Gallusplatzes, um die Herausforderung und Potenzial dieses zentral gelegenen Stadtbausteins gemeinsam angehen und entwickeln
- Entwicklung und Neuausrichtung der grünen Parkanlagen innerhalb der Altstadt
- Sinnvolle Konzeptionierung der Alten Friedhofsanlage in Teilbereiche mit unterschiedlicher Nutzungsart und -intensität
Der Vollständigkeit halber wird in diesem Zusammenhang angemerkt, dass die Aufwertung der Altstadt auch immer eine Prüfung potenzieller Fördergelder einschließt. Neben den städtebaulichen Maßnahmen gehört für die Koalition auch die Förderung innovativer Ideen und Lösungen hinsichtlich des Einzelhandels und der Gastronomie zu einer Aufwertung des Bezirks. In diesem Zusammenhang sind potenzielle Plätze für die Etablierung eines Gründerzentrums in der Altstadt ebenfalls zu prüfen.
3. Planung des Areals Bahnhof Nord
Hierbei soll den Empfehlungen aus dem ISEK gefolgt werden, welches eine Ausführung nach Baukörpern gegliederten Gesamtkubatur vorsieht und somit die maximale Flexibilität bei der zukünftig gebauten Struktur bietet. Die Gliederung der Einheiten soll sich am Ortsbild und Blickachsen orientieren. In der neu entstehenden Wohnbebauung sollen 15 bis 20 % sozialer bzw. bezahlbarer Wohnraum entstehen. Hierbei ist auch der Parkplatz Höllweg einzubeziehen. Aufgrund der Nähe zum Bahnhof Flörsheim sollte die Bebauung eine Servicestation mit Reparaturservice und sicheren Abstellmöglichkeiten (Fahrradparkhaus) für Fahrräder, Mobilitätsberatung und erste Anlaufstelle für Besucher in Flörsheim, die mit der Bahn anreisen, integrieren. Die Bebauung muss unter besonderer Berücksichtigung der überörtlichen Radwegeführung Rüsselsheim – Weilbach und der hierfür erforderlichen Fahrradbrücke über die Wickerer Straße erfolgen.
4. Einwirkung auf den MTK zur Erweiterung der Paul-Maar-Grundschule
Die Kapazität des Schulzentrums sowie der Schulkindbetreuungseinrichtung (aktuell Trägerschaft Stadt Flörsheim) sind bereits ausgereizt. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Main-Taunus, der Träger der Grundschule ist, sowie der Leitung und dem Lehrkörper der Grundschule sollen Planungen für eine Erweiterung der Grundschulkapazitäten sowie für den Ausbau der Schulkindbetreuung konkretisiert werden. Der Übergang der Schulkindbetreuung an den Landkreis wurde bereits beschlossen.
Keramag-Falkenberg
5. Verbesserungen für den Ortsteil Keramag/Falkenberg
- Anbindung der Gewerbeflächen über das Gewerbegebiet West V2
- Verkehrsberuhigung Falkenbergstraße
- Verlegung der Bushaltestelle von der Landesstraße in die Ortsmitte
- Neugestaltung des Jugendtreffs und Ausbau des Angebots für Jugendliche
- Aufwertung des Abenteuerspielplatzes durch Überarbeitung und Modernisierung:
Der eigentliche Abenteuerspielplatz soll modernisiert und ausgebaut werden. Der Bereich um die Veranstaltungshütte soll barrierefrei modernisiert werden, um die gut angenommenen Kulturveranstaltungen der letzten Jahre auf diesem Platz besser organisieren zu können.
Allgemeine Themen
6. Ausbau digitaler Bürgerservices
7. Beitritt an landesweiten Stadtentwicklungsprogrammen, um Fördermittel für die innerstädtische Entwicklung zu generieren
Über die Ergebnisse soll zu gegebener Zeit in den Ortsbeiräten sowie den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung berichtet werden.
Unabdingbare Bestandteile der Stadtentwicklung sollen die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, gut ausgebaute Fahrradwege innerorts sowie an die umliegenden überörtlichen Radverkehrswege beinhalten. Das bestehende Radverkehrskonzept ist bei allen Überlegungen und Prüfungen einzubeziehen, zu berücksichtigen und ggf. anzupassen.
Der ÖPNV ist gemeinsam mit dem MTV als Träger in der Breite und Tiefe auszubauen. Zielsetzung ist stets, bürgerfreundliche Verbindungen anzubieten, um bspw. Ziele auch außerhalb des Stadtgebiets mit attraktiven Verbindungen zu erreichen.
Die Gestaltung sozialer Räume hat dort ebenso einen Stellenwert, wie die Rückgewinnung des öffentlichen Raums für Fußgänger und Fahrradfahrer insgesamt. Dabei gilt auch, dass Gehwege großzügig ausgebaut werden sollen.
Begründung:
Weitere Begründung erfolgt mündlich
Flächen im ISEK
Hier sehen Sie die Flächen aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) die Stadtmitte betreffend: