Im Main-Taunus-Kreis ist ein Streit um die Schulumlage entbrannt. Auslöser war eine Kritik des Flörsheimer Bürgermeisters. Landrat Berthold Gall weist diese vehement zurück.
Berthold Gall (CDU) hat die Kritik des SPD-Bürgermeisters Michael Antenbrink an der Schulumlage zurückgewiesen, sie würde den Kommunen weiter Geld aus den Taschen ziehen. Durch diese Umlage, die jede Kommune an den Kreis zahlt, spare Flörsheim in Wahrheit eine Menge Geld für den Unterhalt der Schulen. “Und das hat der Bürgermeister im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern offensichtlich nicht begriffen”, so Gall. “Der Flörsheimer Bürgermeister braucht offenbar Nachhilfe im Rechnen und in Kommunalpolitik.”
Der scheidende Landrat zählt mehrere Aufgaben auf, die der Main-Taunus-Kreis für die Schulen übernehme: “Wir zahlen Strom, Heizung, Reinigung, Hausmeisterdienste, den größten Teil von Sanierungskosten und anderes mehr – den Kommunen bleibt diese ganze Last erspart.” Außerdem habe der Kreis in den vergangenen Jahren 57,3 Millionen EUR in Flörsheimer Schulen investiert, rechnet Berthold Gall vor. “Zu den Projekten zählten Neubauten, Erweiterungen und Sanierungen am Graf-Stauffenberg-Gymnasium, der Sophie-Scholl-Schule, der Grundschule Weilbach und der Riedschule.”
Schulturnhallen können zwar von örtlichen Vereinen nach Unterrichtsschluss genutzt werden, weshalb die Stadt sich an Bau- und Sarnierungskosten beteiligen müsse, “nicht aber für die Unterhaltung, und das vergisst der Flörsheimer Bürgermeister offenbar”.
Gall: Antenbrink sucht lediglich einen Sündenbrock für eigene Probleme
Würde der Main-Taunus-Kreis nicht diese Kosten stemmen, müsste sich die Stadt das Geld am teuren Kreditmarkt holen. “Angesichts der Zinsen, die dort verlangt werden, kommt die Stadt mit der Kreisfinanzierung weit besser weg”, erklärt Landrat Gall.
Gall wirft Antenbrink vor, dass dieser lediglich einen Sündenbock für die eigenen Probleme in Flörsheim suche. Und schickt ihm gleich noch ein ironisches Angebot hinterher, der Kreis könne Antenbrink ja “mal eine Rechnung schicken, in der wir ihn zum Beispiel für die Kosten zur Kasse bitten, die durch die Vereinsnutzung in den Hallen entstehen. Da würde er aber schwer schlucken.”
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