Eng ging es her, die Stühle reichten für die 40 Besucher kaum aus in der gemütlichen Straußwirtschaft von Hans-Jörg Venino in der Kirschgartenstraße beim Federweißenabend mit Zwiebelkuchen, den die Wickerer CDU traditionsgemäß auch dieses Mal wieder im Herbst als politischen Dämmerschoppen veranstaltet hatte.
Und es gab eine rege Diskussion mit vielen Anregungen zu aktuellen Themen, die zurzeit in Wicker die Runde machen. Die Ortsvorsteherin Nastasja Hartmann berichtete in ihrer Begrüßung über den guten Brauch, dass die Wickerer Mandatsträger regelmäßig mit dem Ersten Stadtrat und Bürgermeisterkandidaten Markus Ochs sowie dem Partei- und Fraktionsvorsitzenden Marcus Reif zusammen kommen, um ihre Initiativen für die Weiterentwicklung des Weinorts zu diskutieren und zu entscheiden. Als Beispiele nannte sie den Bau des Fuß- und Radwegs zur Stadtmitte, das Ringen um einen gesicherten Fußgängerüberweg über die B 40 in Höhe des „Schützenhofs“, verschiedene Verbesserungen für den Friedhof und nicht zuletzt den von der Wickerer CDU initiierten einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, die Kreuzung Kirschgartenstraße/Am Graben/Flörsheimer Straße in einen Kreisverkehr umzuwandeln.
Zu diesem Thema sagte der Erste Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Markus Ochs, dass der Betrag von 100.000 Euro, den das Land im nächsten Jahr für eine Erneuerung der Ampelanlage eingeplant hat, sinnvoller eingespart und besser für den Umbau der Kreuzung in einen Kreisel verwendet werden sollte. Dies sei nämlich für 2014 vorgesehen, so Ochs.. Diese Kreuzung biete sich für ihn geradezu ideal für einen Umbau in einen Kreisverkehr an. Er reduziere die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, verhindere Staus vor einer roten Ampel und sei gegenüber einer ampelgesteuerten Kreuzung in den Betriebskosten erheblich günstiger. Er sei wie die gesamte CDU für eine planmäßige Umsetzung dieses Projekts ohne jede Verzögerung.
In der Ortseinfahrt von Wicker aus Richtung Massenheim kann sich Markus Ochs eine bauliche Fahrbahnverschwenkung sehr gut vorstellen, da die meisten Fahrzeuge dort trotz bereits versetztem Ortsschild weiterhin mit hoher Geschwindigkeit nach Wicker einfahren. Gut nachvollziehen kann der Erste Stadtrat die Kritik der Anwohner insbesondere über die Motorradfahrer, die vor allem in den Abendstunden und in der Nacht ortsauswärts frühzeitig Gas geben und einen enormen Lärm erzeugten. Ochs schwebt eine Fahrbahnverschwenkung nach Massenheimer Vorbild vor, die dort funktioniere und obendrein als gestaltetes Entrée zum Ortsteil gut aussehe.
Als einen der Schwerpunkte seiner Arbeit bezeichnete der Sozialdezernent die Ausweitung der pädagogischen Mittagsbetreuung. Die Goldbornschule verfüge heute schon mit über 60 Prozent der Schüler bei der städtischen Schulkinderbetreuung im Verhältnis zu den anderen Grundschulen in der Stadt über ein bemerkenswert gut genutztes Angebot. Und mit der Goldbornhalle in direkter Nachbarschaft eigne sich der Schulstandort in Wicker in besonderer Weise für eine weitere Umsetzung der Betreuung nach dem Erfolgsmodell der Riedschule, betonte Markus Ochs. Mit der Leiterin der Grundschule habe er bereits gesprochen. Er werde sich bei Landrat Michael Cyriax für eine Aufnahme der Goldbornschule wie für alle anderen daran interessierten Grundschulen in das Landesprojekt Pädagogische Mittagsbetreuung stark machen.
Der Erste Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Markus Ochs bekannte sich zu seiner neuen Heimat Flörsheim am Main. Der Heimatverein in Flörsheim und der Historische Verein in Wicker, aber auch viele heimatkundige und mit der Heimathistorie vertraute Persönlichkeiten in allen Stadtteilen leisteten eine hervorragende Arbeit. Ein Heimatmuseum in Wicker würde Ochs gern unterstützen. Als Kulturdezernent denke er als Grundlage an eine konzeptionelle Abstimmung mit den Stadtteilen Flörsheim, Wicker und Weilbach sowie an eine Unterstützung im Rahmen der städtischen Vereinsförderung.
Von den Besuchern kamen Hinweise auf Schäden in der Fahrbahn oder im Bürgersteig der Flörsheimer Straße, Weingartenstraße und Rebenstraße, die dringend repariert werden müssten. Ebenso wurde das Verschwinden der dekorativen Weinfässer an den Ortseingängen kritisiert. Auch der Beschwerde über die noch fehlende Beleuchtung für den unteren Teil der Rebenstraße werde man nachgehen, versicherte die frühere Ortsvorsteherin Berthilde Enders und erinnerte daran, dass die CDU sich schon seit Jahr und Tag bei der Verwaltung um die notwendige Reparatur des kurzen Stücks am Beginn des Steinwegs bemühe. Der Bürgermeister habe dies jedoch abgelehnt mit der Begründung, er wolle vielmehr den ganzen Steinweg von vorn bis hinten neu aufbauen, und dafür sei halt momentan kein Geld da. Also werde diese Schadensstelle nicht repariert. Die CDU habe nicht das geringste Verständnis für diese ganz offensichtlich unvernünftige Haltung des Bürgermeisters und habe dies auch im Ortsbeirat deutlich zur Sprache gebracht.
Einen weiteren Hinweis gab es, dass die Fußgängerampel über die B 40 im Bereich der Goldbornschule nicht funktioniere. Eine andere Wortmeldung machte darauf aufmerksam, dass es durch die Sperrung der Ortsdurchfahrten für den Schwerlastverkehr und die dadurch notwendigen Umwege über die Autobahn zu einer größeren Umweltbelastung komme. Ein anderer Besucher forderte einen Verkehrsanschluss des Hunsrückwegs an die B 40. Dem will die CDU jedoch nicht entsprechen, um zum Schutze dieses Wohnbereichs und des dortigen Kindergartens jede zusätzliche Belastung durch einen unnötigen Schleichverkehr zu verhindern.
Eine besondere Aufregung gab es über die Tatsache, dass in der Wickerer Verwaltungsstelle seit Monaten jede zweite Sprechstunde ausfalle. Anscheinend habe der Bürgermeister immer noch nicht seine unselige Absicht aufgegeben, die Verwaltungsstellen in Weilbach und Wicker abzuschaffen und wolle dies jetzt auf kaltem Weg erreichen. Für die CDU bleibt der Erhalt der Verwaltungsaußenstellen im Interesse einer bürgernahen Verwaltung jedoch unverzichtbar. Norbert Hegmann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Erhalt der Verwaltungsstellen wesentlicher Bestandteil der Verträge zur Eingliederung von Weilbach und Wicker in der neuen Stadt Flörsheim gewesen sei und damit von niemand zur Disposition gestellt werden könne.
Marcus Reif, der Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzende der Flörsheimer CDU, der die Diskussion aufmerksam verfolgt und sich viele Notizen gemacht hatte, bedankte sich abschließend für die rege Teilnahme. Die CDU, die bei den letzten Kommunalwahlen wieder den größten Stimmenanteil auf sich verbuchen konnte, werde sich auch weiterhin ständig um einen guten Kontakt zum Bürger bemühen und sei für alle Anregungen offen. Dafür sei ein solcher politischer Dämmerschoppen der Wickerer CDU ein gutes Beispiel.