Die CDU Flörsheim begrüßt die jüngsten Äußerungen des Frankfurter Oberbürgermeisterkandidaten und hessischen Innenministers Boris Rhein zum Nachtflugverbot. Zum ersten Mal zeige ein prominenter Vertreter aus dem Kabinett der hessischen Regierung eine klare Position zu Gunsten des absoluten Nachtflugverbots auf, nehmen CDU-Vorsitzender Marcus Reif und Erster Stadtrat Markus Ochs wohlwollend zur Kenntnis. Den beiden Flörsheimer Politikern ist allerdings auch klar, dass ein unangetastetes Nachtflugverbot in der Zeit von 23 bis 5 Uhr nur ein kleines Ziel von vielen sein kann. Das Nachtflugverbot müsse mindestens von 22 bis 6 Uhr gelten, lautet daher die Flörsheimer Forderung. Die Nachtruhe sei für die Gesundheit, Erholung und die Lebensbalance der Menschen unerlässlich. Und wenn das gerichtlich nicht erstritten werden könne, sei die Fraport in der Pflicht, diese Betriebsbeschränkung freiwillig umzusetzen.
Man sehe, dass die vielen Proteste und Demonstrationen in den betroffenen Kommunen, am Flughafen sowie in diversen Internetforen und sozialen Netzwerken Wirkung zeigten, sind sich die Flörsheimer Christdemokraten einig. Offensichtlich ermögliche nur dieser öffentliche Protest Gesprächsbereitschaft und einen Meinungsumschwung bei den handelnden Landesvertretern. Der verkehrspolitische Sprecher der Flörsheimer CDU-Fraktion, Frank Neugebauer, geht sogar noch weiter: “Ohne eine weitergehende Betriebsbeschränkung, im Idealfall eine gänzliche Aufgabe der Nordwestlandebahn, werden die Region, die Fraport und auch die Landesregierung nicht zur Ruhe kommen. Flörsheim wird den Protest sicherlich bis zur nächsten Landtagswahl tragen!”
Der Ausbau des Flughafens mit der Nordwestlandebahn führe nach Meinung der CDU-Vertreter zu einer kalten Enteignung, da die vom Fluglärm betroffenen Immobilien zwangsweise deutlich an Verkehrswert verlören. Die von den Flughafenbetreibern wie auch der Fraport AG genannten Studien, wonach sich mittel- bis langfristig die Preise wieder erholten, helfe derzeit niemandem. Vordringlich sei eine Korrektur der Lärmschutzverordnung, um denjenigen zu helfen, die sich bewusst für einen Verbleib in Flörsheim entschieden hätten, aber auch eine Erweiterung des Casa-Programms, um den wegziehenden Bürgern einen gerechten finanziellen Ausgleich gewährleisten zu können.
Erfreut sind Reif und Ochs über die Tatsache, dass der Protest zeige, dass alle Kommunen – gleich ob westlich, östlich, südlich oder nördlich des Flughafens – gemeinsam für eine wirksame Entlastung der Bevölkerung der Rhein-Main-Region einstehen. In großer Einmütigkeit lehnten alle Parteien die Belastungen durch die Nordwestlandebahn ab. “Die Zeiten für derartige schwer erträgliche Infrastrukturprojekte mitten im Ballungsraum sind längst vorbei. Die Lebenswirklichkeit ist bei vielen, die ein kompromissloses Wachstum bei höchster Bevölkerungsdichte befürworten, wohl noch nicht angekommen”, schließt der CDU-Vorsitzende Marcus Reif.