Die immer häufigeren Unterstellungen seitens Gerd Mehler und seiner SPD müssen wir in aller Entschiedenheit zurückweisen. Wenn der Bürgermeister Werturteile über eine Flörsheimer Bürgerin aus der untersten Schublade trifft, muss es erlaubt sein, die Beweggründe für eben diese Klage zu hinterfragen. Darüber hinaus sind möglicherweise Aussagen getroffen worden im Sinne von: „so lange ich (Bürgermeister Antenbrink) hier Bürgermeister bin, bleibt die Stadt im Grundbuch (des Gebäudes) stehen“. Das Rückkaufsrecht endete allerdings 2009 bereits. Auch die Aussage von Gerd Mehler, die Revision wäre „vorsorglich“ eingelegt, entspricht zumindest nicht der Schilderung seines Bürgermeisters gegenüber anderen. Da war die Aussage: „bei diesem Thema gehe ich bis zum Äußersten!“ Wer nun hier einen Mangel an Anstand an den Tag legt, wird jeder für sich entscheiden können.
Ich bin tief überzeugt, dass es für einen Bürgermeister unschicklich ist, wenn nach dem persönlichen Kontakt mit ihm die Bevölkerung in zwei Teile aufgesplittet wird: Gewinner und Verlierer. Ein Bürgermeister muss vereinen können, Menschen mitnehmen, verbindlich sein. Mir selbst ist die Härte in der Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung auch zu viel. Wir sollten wieder zurückkommen zu einem kollegialen Miteinander. Dazu möchten wir auch unseren Beitrag leisten. Mit der SPD-Fraktion ist das Miteinander auch deutlich konzilianter.
Gerd Mehler, den ich in höchstem Maße schätze, springt immer eifrig und voller Empörung dem Bürgermeister zur Seite, wenn dieser wieder mal von der Ideallinie abgekommen ist. Doch die kontinuierliche Empörung der SPD kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bürgermeister weniger an der Lösung, aber mehr an seinem Ego interessiert ist. Die Fragen, die unsererseits zu dem Immobiliengeschäft am Schützenhof stellten, sind bis heute unbeantwortet. Gleiches Verfahren wird auch hier angewendet. Die Fragen, die wir seitens der CDU stellten, dienen der Kontrolle des Magistrats und des Bürgermeisters, was originäre Aufgabe einer Stadtverordnetenversammlung ist. Die Qualität der Fragen ist uns wichtig. Dass wir christdemokratischen Amtsvorgänger damit in den Rücken fallen, wie Mehler sagt, sehen wir explizit nicht. Den Amtsvorgängern von Bürgermeister Antenbrink ging es stets um das Wohl der Stadt, nicht um die Segmentierung in Gewinner und Verlierer. Denn wer Recht haben will, steht dem Frieden im Weg. Das ist derzeit mehr als deutlich im politischen Klima zu beobachten. Unterschiedliche politische Schwerpunkte dürfen nicht fehlinterpretiert werden als „dem Bürgermeister an den Karren fahren“. Wir verwahren uns vor dieser Unterstellung.
Auch die Kritik, wir hätten diese Fragen der Rechtsstreitigkeit öffentlich gemacht, weisen wir zurück. In quasi jeder Zeitung mit Flörsheimer Rubrik wurde darüber berichtet. In der Presse ließ sich Bürgermeister Antenbrink selbst für seine Taktik des Zeitdrucks zitieren. Darüber hinaus auch für so ziemlich alles, was in diesen zehn Jahren seiner Amtszeit geschah. Das dürfte seinen Amtsvorgängern gar nicht gefallen, die bspw. über Jahre hinweg an dem Projekt der heutigen Kolonnaden wirkten. Der Bürgermeister setzt sich für eine Vielzahl an Themen nun selbst den Lorbeer auf. Es wäre ja humorig, wenn es nicht so blamabel wäre.
Die Stadt wird von Bürgermeister Antenbrink ohne klare Strategie und nur mit Fokus auf schnell und leicht zu erreichende Erfolge geführt, deutlich unter Wert und mit Sicherheit unter dem der Stadt gebührenden Niveau. Wir sind gegen Schnellschüsse und unter Zeitdruck getroffenen Entscheidungen – sie haben in der Vergangenheit nie ein sehr gutes Ergebnis erbracht. Uns ist Flörsheim wichtig. Ich möchte die Entwicklung dieser Stadt mit Augenmaß, vernünftiger Abwägung und guter, mehrheitsfähiger Diskussion in eine liebens- und lebenswerte Zukunft mit begleiten.
Marcus K. Reif
Fraktionsvorsitzender CDU Flörsheim am Main