Seit drei Jahren bekleidet Markus Ochs (CDU) das Amt des Ersten Stadtrates in der Mainstadt. Wir fragten ihn nach seiner bisherigen Arbeit sowie nach seinen Zukunftsplänen.
Flörsheim. Wenn Eintracht Frankfurt einen neuen Spieler gekauft hat und dieser nach einigen Spielen gute Leistungen zeigt, dann heißt es im Reporter-Jargon oft: «Er ist bei der Eintracht angekommen.» Gleiches könnte von Markus Ochs berichtet werden. Der Ex-Sossenheimer und Ex-Bad Sodener ist in der Mainstadt allerdings tatsächlich schon vor drei Jahren «angekommen», als er mit Ehefrau Sabine und seinen beiden nun sieben und neun Jahre alten Söhnen in die Wilhelm-Dienst-Straße zog. Seine Familie hat sich, so erzählt Markus Ochs, gut eingelebt. Die Nachbarn seien sehr nett, mit der Schule sind die Söhne – der Älteste wechselt zum neuen Schuljahr in das Graf-Stauffenberg-Gymnasium – auch zufrieden, und seine Ehefrau ist im Elternbeirat engagiert.
Kleine Blitzkarriere
Markus Ochs hat von der Pike auf den Verwaltungsberuf gelernt. Der Diplom-Verwaltungswirt begann seine Karriere bei der Stadt Frankfurt. Der Sprung über den ehrenamtliche Posten als CDU-Fraktionschef in Bad Soden führte ihn dann zum hauptberuflichen Amt als Erster Stadtrat von Flörsheim. Er «erbte» den Stadtratsposten von Leo Fercher (parteilos). Zudem wurde Ochs in der Zwischenzeit zum Vorsitzenden des Vereins «Sauberhaftes Hessen» bestimmt, der vom Umweltministerium in Wiesbaden aus gesteuert wird. Sozusagen eine kleine Blitzkarriere hat der Christdemokrat hingelegt.
Vereine im Fokus
Die Dezernate Kultur, Jugend, Sport sowie die Eigenbetriebe Stadthalle und den Bauhof führt Markus Ochs als Chef seit dem Juli 2007. Wie wichtig die Kulturarbeit in Flörsheim ist, hat der passionierte Oldtimer-Besitzer schnell gemerkt. «Die Vereine genießen in Flörsheim einen sehr hohen Stellenwert.» Entsprechend heftig wird in der Kommune darüber gestritten, wenn es darum geht, was die Vereine von der Stadt noch erwarten könnten, seitdem die Haushaltslage als «katastrophal» beschrieben wird. Dies verhinderte aber nicht, dass Ochs die Marketingaktionen für Tagestouristen verstärkt propagieren ließ.
Zur «Flerschemer Kultur» gehört das Feiern. «Die Flörsheimer feiern gut und viel und mit Niveau», hat Markus Ochs in den vergangenen Monaten miterleben können. Dass er derjenige war, der aus Finanzgründen den Frühlingsmarkt streichen und auch Einschnitte beim Sommerfest vornehmen musste, lässt ihn deshalb nicht verzweifeln. Denn insgesamt gesehen gibt es in der Mainstadt immer noch genügend Festivitäten. Zufrieden ist Markus Ochs mit seiner Arbeit schon, entsprechend selbstbewusst auch. Da lässt er die Frage nach anfänglichen Fehlern einfach ins Leere laufen. Lieber weist er darauf hin, dass die Zeit «des bröckelnden Putzes im Flörsheimer Keller beendet werden konnte». 15 000 Euro haben diese Renovierungsarbeiten gekostet. Markus Ochs steht übrigens hinter dem Konzept für ein Museum, das der Heimatverein vorgelegt hat. Der Verein möchte dafür das Gebäude in der Hauptstraße, in dem das Rote Kreuz untergebracht war, nutzen.
Sonnengarten wird größer
«Ich sehe derzeit meine Hauptaufgaben in den Bereichen Kinderbetreuungseinrichtungen und Kultur», erklärt der Erste Stadtrat, der öffentlich fast ohne Fehl und Tadel durch seine bisherige Amtszeit gekommen ist – mit erschwerten Bedingungen, wie er sagt. Denn für seinen Magistratskollegen, Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD), ist er auch Konkurrent. Denn schließlich gilt es fast als ausgemacht, dass Markus Ochs bei der nächsten Bürgermeisterwahl als CDU-Kandidat antritt. Die beiden größten Projekte, mit denen sich der 37-Jährige unter anderem beschäftigt, sind die Generalsanierung der Weilbachhalle (wir berichteten) sowie die Betreuungseinrichtungen. «Als ich vor drei Jahren in Flörsheim als Fachdezernent für die Betreuung begann, gab es lediglich für die unter Dreijährigen ein Angebot in den konfessionellen Einrichtungen mit wenigen Plätzen», erläutert Ochs. Seine Bilanz: Derzeit verfügt die Stadt über 31 Plätze in Tageseinrichtungen, hinzu kommen noch 37 Plätze bei Tagespflegepersonen. Dies entspreche einer Versorgungsquote von etwas mehr als 12 Prozent und sei – so der Dezernent – insgesamt zu wenig. Vorgesehen ist eine Erweiterung der städtischen Kita Sonnengarten mit drei Gruppen, so dass 2011 weitere 30 Kinder aufgenommen werden können. Parallel möchten die katholische Kita in Weilbach und Sankt Josef in Flörsheim ihre U-3-Betreuungen erweitern. meh
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 17.07.2010.