87 Prozent – ein Aufwärtstrend
Von Hans Schrönghammer
Axel Wintermeyer sitzt fest im Sattel – er hat aber auch Kritiker in den eigenen Reihen
Beim Kreisparteitag lief es nach Plan. Der CDU-Chef hat dennoch seine Sorgen im MTK. Die Bürgermeisterwahlen in Schwalbach, Eschborn und Hofheim liefen alles andere als rund.
Klare Sache für Axel Wintermeyer. Der Staatsminister wurde beim Kreisparteitag der CDU erneut zum Vorsitzenden gewählt. Von den 151 abgegebenen Stimmzetteln der Delegierten aus den zwölf Kommunen des Main-Taunus-Kreises konnte Wintermeyer 131 Ja-Stimmen buchen, das sind 87 Prozent. Das ist deutlich mehr als vor zwei Jahren, als er im Gefolge des Aufstands der Parteifreunde an der Main-Schiene wegen der Auseinandersetzungen um die Nordwest-Landebahn am Flughafen nur knapp 80 Prozent erreichte. Für die Statistiker sei erwähnt, dass die CDU selbst auf noch bessere Prozentwerte bei der Zustimmung kommt, da sie die ungültigen Stimmen aus ihrer Rechnung ausklammert. So oder so – Wintermeyer sitzt fest im Sattel, 17 Nein-Stimmen zeigen immerhin, dass der einzige Kandidat für den Vorsitz nicht unumstritten ist. Was nichts daran ändert, dass er seit nunmehr eineinhalb Jahrzehnten die Geschicke der Main-Taunus-Union bestimmt.
Stellvertreter bestätigt
Blieben also schon bei der Wahl von Wintermeyer Überraschungen aus, so lief auch auf den folgenden Rängen alles nach Plan. Alle Stellvertreter des Vorsitzenden wurden ebenfalls bestätigt, wobei die Liederbacher Bürgermeisterin Eva Söllner mit über 90 Prozent das beste Ergebnis hatte, dicht gefolgt von Christiane Heßling (Kelkheim) und Frank Blasch (Bad Soden). Marcus Reif (Flörsheim) schaffte zwar ebenfalls locker das Quorum, blieb aber knapp unter 80 Prozent der Delegierten-Stimmen. Den geschäftsführenden Vorstand komplettieren Neuling Klaus Schindling (Hattersheim) als Schriftführer und Hansjörg Röhrich (Liederbach) als Schatzmeister.
Von den 166 Delegierten der CDU nahmen immerhin 152 am Parteitag in der Hofheimer Stadthalle teil. Die wurden von Gastgeber Christian Vogt, dem Hofheimer Vorsitzenden der Union, begrüßt, der sich über die Erfolge der Union bei den Wahlen im Bund und Land freute, dennoch nicht ganz zufrieden war. „Es muss unser Ziel sein, die Rathäuser wieder für die CDU aufzureißen“, nannte Vogt die Wermutstropfen der Union beim Namen, illustriert jüngst durch die in Eschborn und Schwalbach bei den Bürgermeisterwahlen abgewatschten CDU-Bewerber Axel Fink und Wilhelm Speckhardt. Dass die Kreisstadt seit Jahr und Tag von der Genossin Gisela Stang regiert wird, liegt den Konservativen ohnehin schwer im Magen. Wintermeyer griff das Ärgernis später ebenfalls auf, wobei er über „eine unglaubliche Schlammschlacht gegen Speckhardt und die Union in Eschborn“ wetterte. Auf der Habenseite seien dagegen die spektakulären 75 Prozent für Christian Seitz bei der Wahl in Kriftel zu verbuchen. Wolfgang Vater (Hofheim) blieb es dann vorbehalten, den Wahlmarathon – alles in geheimer Abstimmung – über die Bühne zu bringen. Dabei wurde die Vorschlagsliste der zwölf Beisitzer für den Vorstand von den Delegierten mit klaren Mehrheiten abgesegnet.
Diese Liste wird angeführt von Alexander Feist (Kriftel), der bei 138 abgegebenen Stimmen 127 auf sich vereinen konnte. Dahinter folgen Dirk Büttner (Eppstein) und Marcus Mann (Bad Soden). In den Vorstand der Kreis-CDU wurden außerdem gewählt: Alexander Kurz (Hofheim), Ilona Krowarsch (Flörsheim), Christian Vogt (Hofheim), Thomas Weck (Kelkheim), Peters Gredy (Hochheim), Axel Fink (Schwalbach), Martin Brylka (Sulzbach), Roland Werner Abt (Eschborn) und Christine Herkströter (Eschborn).