ISEK-Arbeitsgruppe lehnt zudem neue Bauflächen in Bad Weilbach ab

Weilbach  – Über viele Ideen zur Zukunft des Stadtteils Weilbach wurden in den vergangenen Wochen von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) diskutiert. Nun haben die Fraktionsvorsitzenden über alle vorliegenden Anträge abgestimmt und eine umfangreiche Prioritätenliste beschlossen. Diese Zeitung berichtete bereits, dass die Verkehrsberuhigung sowie die Erneuerung der Ortsmitte allen beteiligten Fraktionen wichtig waren. Ebenfalls grünes Licht gab es für die Gestaltung des Alten Friedhofs, die Neustrukturierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Verbesserung der Radwege-Anbindung, die Entwicklung des Baugebiets „In der Krimling“ sowie die Renaturierung des Weilbachs.

Große Einigkeit herrschte beim Thema Radverkehr. Die SPD hatte beantragt, eine zentrale Radverkehrsachse mit Anbindung an die Nachbarstädte Hattersheim und Hofheim zu entwickeln. Frank Herzog von den Freien Bürgern (dfb) bat darum, diesen Punkt um eine Radwegeverbindung nach Wicker zu ergänzen. Frank Laurent (GALF) sprach sich für gut ausgebaute Radwege innerhalb des Ortes aus. 

Ideen sammeln, und zwar alle

Nur Thorsten Press (FDP) enthielt sich. Der Liberale argumentierte, dass die Radwegeverbindungen nach Hattersheim und Hofheim im Ortsbeirat behandelt wurde und „schon in der Mache“ sei. Dieselbe Kritik brachte Press gegen verschiedene Anträge vor. Der FDP-Mann drückte seine Verwunderung darüber aus, dass Projekte für die Stadtentwicklung beantragt werden, die bereits beauftragt worden seien. Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle (CDU) erklärte, man sich in der vergangenen Sitzung der Arbeitsgruppe darauf geeinigt, alle Ideen ins ISEK aufzunehmen. Einstimmig vertraten die Fraktionsvorsitzenden den Wunsch, dass die Grundschule am Weilbach ausgebaut werden soll. Der Antrag zur Erweiterung kam von der CDU-GALF-Koalition. Marcus Reif (CDU) räumte ein, dass die Stadt nicht direkt zuständig sei, da sich die Grundschule unter der Trägerschaft des Main-Taunus-Kreises befindet. Die Stadt sei jedoch insofern betroffen, dass sie momentan noch die Schulkinderbetreuung übernehme. CDU und GALF beantragen, dass konkrete Pläne für eine Erweiterung und für den Ausbau der Schulkindbetreuung gefasst werden. Die Flörsheimer Verwaltung solle sich dafür einsetzen, dass die Weilbacher Schule im Schulentwicklungsplan vorgezogen wird, so Reif. 

Thorsten Press unterstütze den Antrag mit dem Hinweis, dass er genau dies vor einigen Monaten gefordert habe. Mit derselben Erklärung unterstützte der Liberale den CDU/GALF-Antrag zur Prüfung neuer Gewerbegebiete auf der Kiesabbaufläche Weilbach II. Nur die SPD stimmte dagegen, weil ein Gewerbegebiet weiteren Verkehr anziehe. CDU-Fraktionschef Reif argumentierte, dass die Stadt eine Idee für die Nutzung haben müsse, wenn sie die Fläche übernimmt. Am sichersten sei die Verhinderung des Kiesabbaus, wenn sich das Areal im Besitz der Stadt befindet und etwas draufstehe wie beispielsweise Gewerbebauten . Abgelehnt wurden die SPD-Anträge zur Entwicklung von Baugebieten am Glücksmeiserweg sowie im Ortsteil Bad Weilbach. Die von den Sozialdemokraten geforderte Erneuerung der Alleestraße und des Faulbrunnenwegs sowie die Schaffung einer Querungshilfe auf der Hofheimer Straße in Höhe der Gänsgasse wurden als Prüfaufträge an die Verwaltung beschlossen. sas

Quelle: Höchster Kreisblatt von Mittwoch, 29. Juni 2022