CDU favorisiert als Ziel weiterhin eine Neugestaltung des Herrnberg-Komplexes
Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts hat die CDU ihre Vorstellungen zusammengefasst. An erster Stelle steht dabei die Neugestaltung des Herrnberg-Areals an der Kapellenstraße. Dies sei ein unabdingbares Ziel und solle sich an verschiedenen “Leitlinien orientieren”. So zum Beispiel an der Etablierung einer Wohnbebauung – idealerweise durch einen Neubau auf dem gesamten Areal. Das gesamte Gebiet solle “im städtebaulichen Dialog mit den angrenzenden Potenzialgebieten entwickelt werden”, meint die CDU. Einbezogen werden sollen nach Meinung der Christdemokraten die Stadthalle und Parkanlage sowie der Wohnbereich “Am Untertor”.
Doch die CDU bleibt realistisch, was die Kosten angeht. Falls ein Kauf aufgrund eines zu hohen Kaufpreises nicht erfolgen könne, seien geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um über einen “qualifizierten Bebauungsplan, Veränderungssperre und Einführung einer Vergnügungsstättensatzung, die Mindestabstände zu Kindertagesstätten, Schulen und kirchlichen Einrichtungen vorsieht”, die negative Entwicklung zu stoppen.
Es gehört zwar nicht zum CDU-Konzept, sollte aber an dieser Stelle genannt werden: Gestoppt werden müsste auch der weitere Verfall des unbewohnten Hauses an der Kolpingstraße, gegenüber der Josefskirche. Denn eine beabsichtigte Aufwertung des Herrnberg-Areals geht mit der Lösung dieses Problems indirekt einher.
Beim Thema Altstadt definieren die Christdemokraten erstmals genau das von ihr favorisierte Gebiet. Die Altstadt erstreckt sich für die CDU – grob eingeteilt – von der Bahnstrecke im Norden und dem Main im Süden. Im Osten könnten der Stadtgarten sowie im Westen die Bahnunterführung am Sportplatz als Grenze der Altstadt definiert werden. Wie in anderen Kommunen auch, so bilde die Altstadt den Kern – “und damit auch das Herz”, wie CDU-Fraktionschef Marcus Reif formuliert – der Stadt. Daher sei der CDU die Aufwertung dieses Bezirks ein besonderes Anliegen.
Von besonderer Bedeutung ist für die CDU der zentrale Gallus-Platz, inklusive einer anschließenden Bebauung, wenn klar ist, was die Pfarrgemeinde und das Bistum mit dem Gallus-Zentrum vorhaben. Parks und Grünanlagen sollen verstärkt gepflegt und neu gestaltet werden, wie der Stadtgarten, der Rathenau-Platz und der Alte Friedhof. Die bereits in Angriff genommene Neugestaltung des Mainufer, inklusive der Promenade, und der Bahnhofsbereich samt dem Vorplatz sind die weiteren Gebiete, die verändert werden sollen. Teilweise seien ja bereits Planungen und Studien für einzelne Plätze in Auftrag gegeben, “daher werden im weiteren auszugsweise Zielsetzungen genannt”, erklärt die CDU in einer Mitteilung. Ein integriertes Vorgehen mit der katholische Pfarrgemeinde, den Kommunalpolitikern sowie den Nachbarn “beim bistümlichen Sanierungskonzept” sei für den Gallus-Platz an der Hauptstraße notwendig, “um die Herausforderung und Potenzial dieses zentral gelegenen Stadtbausteins gemeinsam angehen und entwickeln zu können”, wie CDU-Mann Marcus Reif weiter erläuterte. Vorrang habe zudem die Entwicklung und Neuausrichtung von grünen Parkanlagen innerhalb der Altstadt. Ebenso wichtig sei eine sinnvolle Konzeptionierung der Alten Friedhofsanlage an der Jahnstraße, die eine unterschiedliche Nutzungsart und -intensität erfordere.
Eine Aufwertung der Altstadt schließe immer die Prüfung von eventuell angebotenen Fördergeldern ein. Neben den städtebaulichen Maßnahmen gehört für die Koalition auch die Förderung innovativer Ideen und Lösungen hinsichtlich des Einzelhandels und der Gastronomie zu einer Aufwertung des Bezirks. So müssten in Frage kommende Bereiche für die Etablierung eines Gründerzentrums in der Altstadt ebenfalls geprüft werden. meh/red
Quelle: Höchster Kreisblatt vom Samstag, dem 2. Juli 2022