Vor wenigen Wochen beschlossen die Ausschüsse die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Ecke Faulbrunnenweg/Berliner Straße. Hintergrund waren die Überlegungen, eine provisorische Kinderbetreuungseinrichtung auf dem Gelände des dortigen Spielplatzes zu errichten. Der Aufstellungsbeschluss zieht die Bebauung jedoch nicht zwingend nach sich. Die CDU-Fraktion bat den Magistrat die Eignung der Weilbachhalle als Übergangslösung zu prüfen. Das Viererbündnis aus CDU, Galf, dfb und FDP möchte eine temporäre Kita lieber neben der Halle umsetzen. Gegen die Bebauung des Spielplatzes in der Berliner Straße gibt es nämlich viel Unmut bei den Anwohnern.
CDU-Fraktionschef Marcus Reif macht sich nicht nur Gedanken wegen der Anwohner. Der Spielplatz sei auch eine schlechte Idee, weil man für einen Containerbau an dieser Stelle mehr Geld in die Hand nehmen müsse. Auf dem Areal zwischen Berliner Straße und Faulbrunnenweg gebe es ein Gefälle. Deshalb müsse man „einiges machen“ bevor sich das Gelände als Standort eigne.
Der Platz neben der Weilbachhalle sei hingegen eine ebene Fläche. Dass der Bereich zu knapp bemessen sein könnte, glaubt Reif nicht. Auf Luftaufnahmen sehe man deutlich, dass der Platz ausreicht. Dafür gebe es dort andere Herausforderungen. Die Stadt müsste den Parkplatz zurückbauen und versuchen, die angrenzenden Bäume zu erhalten. Für den Standort an der Weilbachhalle spreche der Umstand, dass es dort eine Küche gibt. Außerdem könnten Kinder im Winter in der Halle spielen, meint Reif. Dass es im Umkreis der Halle zwei Spielplätze gibt, sieht er als weiteren Vorteil.
Seine Partei habe „viel Sympathie“ für eine Lösung an der Weilbachhalle. Der Entscheidung solle jedoch die ergebnisoffene Prüfung vorausgehen. Die CDU sei auch bereit, die derzeit bebaute Fläche neben der städtischen Kita Pusteblume in die Prüfung für eine Übergangslösung einzubeziehen, sagt Reif.
Die Weilbachhalle sei ein guter Standort, findet auch Galf-Fraktionsvorsitzende Renate Mohr. Das Gebäude liege in der richtigen Ecke Weilbachs. Die Galf befürworte diese Gegend, weil südlich der Weilbachhalle künftig das Neubaugebiet Krimmling entstehe. Die Industriestraße, die ebenfalls im Gespräch war, sei ihr hingegen zu weit außerhalb: „Für die Galf ist das keine Option.“
Die Galf-Chefin bringt noch ein ganz anderes Areal ins Gespräch: Sie verweist auf eine unbebaute Fläche neben der evangelischen Kirche, wo derzeit Bauwagen stehen, die von Pfadfindern genutzt werden. Sie wolle niemandem etwas wegnehmen, sagt Mohr. Aber die Stadt könne ja „mal nett anfragen“.
Die Freien Bürger (dfb) sind als einzige Fraktion des Viererbündnisses nicht im Weilbacher Ortsbeirat vertreten. Trotzdem haben die Freien Bürger Vorlieben. Er hoffe auf die Weilbachhalle, sagt dfb-Fraktionschef Thomas Probst. Dort lasse sich eine temporäre Kita schneller umsetzen als in der Berliner Straße. Zunächst müsse aber die Frage geklärt werden, ob es Ersatz für die Parkplätze gibt.
FDP-Mann Thorsten Press bezeichnete den Platz an der Weilbachhalle als einen der vernünftigsten Standorte. Einen Vorteil sehe er darin, dass die Kinderbetreuung die Halle mitbenutzen könnte. Er wolle der Prüfung durch den Magistrat nichts vorwegnehmen. „Ich lasse mich mal überraschen“, so Thorsten Press.
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 15. Februar 2017