Fraktionen stellen vor, welche Ideen sie für den Ortsteil haben

Flörsheim – Weilbach ist der einzige Flörsheimer Stadtteil, der bisher ohne Kreisel auskommt. Als jüngstes Rondell war der Kreisverkehr auf der Wickerer Kirschgartenstraße 2015 eingeweiht worden. In der Kernstadt gibt es sogar drei der runden Verkehrsbauwerke zu durchfahren. Künftig könnte auch in Weilbach ein Kreisel die größte Kreuzung ersetzen. Während der Beratungen zum integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wurde dies als einer der Schwerpunkte für den Ort genannt.

CDU-Fraktionschef Marcus Reif regte in der ISEK-Arbeitsgruppe an, einen Kreisel als Verkehrslösung für die Kreuzung der Frankfurter Straße mit der Hofheimer Straße und der Raunheimer Straße im Blick zu behalten. Momentan stauen sich an dieser Stelle die Autos vor den Ampeln. Das hohe Verkehrsaufkommen im Ort habe bisher gegen einen Kreisel gesprochen, weil das Bauwerk die vielen Fahrzeuge nicht aufnehmen könne, legte Reif dar. Nach der Fertigstellung der derzeit in Vorbereitung befindlichen Weilbacher Umgehungsstraße sei ein Kreisverkehr jedoch möglich.

Weitere Vorschläge der CDU betrafen bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung entlang der Frankfurter Straße und die Erweiterung der Weilbacher Grundschule. CDU und GALF sehen das geplante Wohngebiet Krimling als einziges neues Baugebiet in Weilbach. Die Koalitionspartner sprachen sich auch für eine erweiterte Dorfmitte rund um das Haus am Weilbach aus. 

SPD listet „nur“ neue Projekte auf

GALF-Fraktionschef Frank Laurent formulierte das Ziel, öffentlichen Raum für alle Menschen zurückzugewinnen. Dazu solle mehr Grün und mehr Begegnungsraum geschaffen werden. Einen öffentlichen Raum, der erweitert werden müsse, sah Laurent vor der Weilbachhalle. Durch Renaturierungsmaßnahmen solle außerdem sichergestellt werden, dass der Boden das Wasser im Falle eines Starkregens aufnehmen kann.

Viola Gebek (FDP) schloss sich der Position der schwarz-grünen Koalition an, zunächst die geplanten Baugebiete umzusetzen, bevor man über neue Flächen nachdenke. Frank Herzog (dfb) sprach sich für eine Verbesserung der Radwegeverbindungen und die Einbindung in die Regionalparkroute aus. Außerdem wolle seine Fraktion an der Idee eines Mini-Haus-Angebots (Tiny House) festhalten. Die Freien Bürger hatten in der Vergangenheit bereits die Bereitstellung von Flächen für die winzigen Wohnräume beantragt.

Die SPD war die einzige Fraktion, die ihre Schwerpunkte für Weilbach bereits in einen Antragstext gegossen hatte. Die anderen Vertreter in der Arbeitsgruppe wollen dies bis zur nächsten Sitzung nachholen. Bei den Sozialdemokraten findet die Entlastung der Ortsmitte ebenfalls Erwähnung. Dabei sehen sie Klärungsbedarf in der Frage, wie die künftige Verkehrsführung der aus Wicker kommenden B 40 aussehen soll. 

Als weitere wichtige Punkte nennen die Antragsteller unter anderem die Neugestaltung des Alten Friedhofes und – abweichend von den übrigen Fraktionen – die Entwicklung des Baugebiets „Glücksmeiserweg“ in der Langenhainer Straße. Als Reaktion auf die Ausführungen der übrigen Fraktionen erklärte SPD-Fraktionschefin Melanie Ernst, dass ihre Partei „nur“ neue Projekte aufgeführt habe. Wenn es gewünscht sei, Dinge zu nennen, die schon in Arbeit sind, würde sie ihren Antrag ergänzen. 

CDU-Mann Marcus Reif vertrat die Ansicht, dass alle Themen aufgenommen werden, „die Priorität für die nächste Dekade haben“. Aus Sicht von Ernst hätte dies zur Folge, dass man bei vielem von vorne anfange. „Ich dachte wir sind in der Arbeitsgruppe ISEK und nicht bei Wünsch-dir-was“, so die Genossin. sas

Quelle: Höchster Kreisblatt vom Mittwoch, dem 1. Juni 2022