Diskussion über Sicherheitsrisiken in der Hauptstraße
Weil es Unfälle im Altstadtbereich an der Gallus-Kirche gab, soll die Realisierung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen geprüft werden. Flörsheim. Auf fast allen Durchfahrtsstraßen im Stadtgebiet gilt Tempo 30. Die Hauptstraße ist eine der letzten Strecken im Stadtgebiet, 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind. Sie führt durch die Altstadt, vorbei an der Gallus-Kirche und am oft belebten Kirchplatz. Einige Kommunalpolitiker halten die Situation in diesem Bereich für gefährlich. Die Mitglieder des Ortsbeirates Stadtmitte möchten die Autos in der Hauptstraße gerne bremsen. Auslöser war ein CDU-Antrag, in dem von „Entschleunigung“ die Rede ist. Der Vorstoß der CDU bezog sich zunächst auf den Bereich vor dem Gotteshaus.
Die CDU-Vertreter Harald Kaufmann und Jens Weckbach setzten sich für eine Verkehrsberuhigung zwischen dem als „scharfes Eck“ bekannten Gasthaus und dem Immobilienbüro an der Hauptstraße 20 ein. Die Antragsteller argumentierten mit Unfällen, die sich dort ereignet haben sollen und verwiesen auf Besucher der Kirche sowie der Feste am Gallusplatz. Tatsächlich wird der Kirchplatz, der sich direkt an der Hauptstraße befindet, häufig von vielen Menschen genutzt. Neben den Besuchern der Gottesdienste kommen freitags die Flörsheimer zum Wochenmarkt an der Kirche. Außerdem dient der Platz als Veranstaltungsort für den Weihnachtsmarkt und das Sommerfest. Am Zugang zum Gallusplatz vor dem „scharfen Eck“ führt ein Zebrastreifen über die Hauptstraße.
CDU-Mann Jens Weckbach erläuterte auf Nachfrage des Kreisblatts, dass dieser Fußgängerüberweg nicht ausreiche, weil er sich ganz am Anfang des problematischen Bereiches befinde. Wenn man einige Meter weiter aus dem Seitenausgang der Kirche kommt, stehe man „direkt auf der Straße“, so der CDU-Vertreter. Weckbach berichtete dem Kreisblatt von Unfällen, auf die ihn ein Anwohner hingewiesen habe: Es sei sowohl am Sonntag, 11. Dezember, wie bereits kurz davor zu einem Unfall gekommen. Fußgänger seien nicht beteiligt gewesen. Aufgrund des schmalen Gehwegs bestehe jedoch ein Risiko. Er sei zudem darauf aufmerksam gemacht worden, dass im Bereich vor der Verengung der Hauptstraße oft schneller gefahren werde als erlaubt.
Die beiden CDU-Vertreter im Ortsbeirat können sich verschiedene Wege vorstellen, um den Straßenabschnitt neben der Kirche sicherer zu machen. Jens Weckbach nannte die Ausweisung eines verkehrsberuhigten Bereiches oder die veränderte Anordnung der Parkplätze vor den Geschäften. Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) erinnerte allerdings daran, dass es sich bei der Hauptstraße um eine Bundesstraße handele. Es sei deshalb schwer, etwas zu ändern. Die Mitglieder des Ortsbeirates hielten trotzdem an dem Prüfantrag fest – sie erweiterten das Ziel der Verkehrsberuhigung sogar auf die gesamte Hauptstraße. Thomas Probst von den Freien Bürger (dfb) erinnerte daran, dass Kinderbetreuungsplätze in Containern vor den Sportplätzen am anderen Ende der Hauptstraße geschaffen werden sollen. Durch verkehrsberuhigende Maßnahmen könne man den künftigen Weg der Kinder sicherer machen. Von der Galf kam der Vorschlag, die Situation der Radfahrern zu berücksichtigen. Der Ortsbeirat beauftragte Bürgermeister Antenbrink schließlich einstimmig, die „Entschleunigung“ der Hauptstraße zu prüfen.
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 14. Januar 2017