Warum der Wochenmarkt an einem neuen Standort betrieben wird

Ortsvorsteherin Luana Schnabel stellte einst den Antrag für einen Wochenmarkt. Archiv-FOTO: nietner

Weingüter und Straußwirtschaften gibt es in Wicker bekanntlich in großer Zahl. Was dem Flörsheimer Stadtteil jedoch fehlt, ist ein ansprechendes Nahversorgungsangebot. Bis ein Supermarkt im Weindorf angesiedelt werden kann, soll der Wochenmarkt eine Alternative für den Einkauf von ansonsten fehlenden Waren sein. Der Markttag, der im vergangenen Sommer gestartet ist, hat sich auch in der kalten Jahreszeit gehalten – mittlerweile jedoch an einem neuen Standort.

Nach dem Beginn des Wochenmarktes vor der Alten Goldbornschule hatte sich die Begeisterung zunächst noch in Grenzen gehalten. Nur ein Verkäufer baute seinen Wagen bei der Premiere im Juli auf. „Besser eine kleine Auswahl als gar keine Auswahl“, hatte Ortsvorsteherin Luana Schnabel (CDU) damals erklärt. Die Wickerin hatte die Einführung eines Wochenmarktes im Ortsbeirat beantragt und sprach sich für eine Erweiterung aus. Das Angebot ist seither gewachsen.

Der Wicker Wochenmarkt öffnet weiterhin mittwochs zwischen 9 und 14 Uhr. Mittlerweile gibt es zwei Marktbeschicker: „Onkel Toni’s Früchte“ bieten den Kunden Obst und Gemüse aus Italien, der Stand von Familie Seiler versorgt die Wickerer derweil mit Fleisch- und Wurstwaren. Bereits Anfang Dezember ist der Markt von der Alten Goldbornschule auf den Platz Tor zum Rheingau umgezogen. Dies ermöglicht die Einbindung eines Fischhändlers, der mittwochs am Vormittag für eine halbe Stunde in der Nähe der Platzanlage hält. 

Die Stadt hat den neuen Standort mit Flyern beworben und möchte darüber hinaus mit Plakaten auf die Änderung hinweisen. Alle Marktbeschicker würden auch im Winter regelmäßig teilnehmen, hieß es auf Nachfrage aus dem Rathaus. Für die Zukunft sei die Stadt interessiert, das Angebot mit weiteren Ständen zu ergänzen.

Neues Konzept soll Lösungen bieten

Gerade für ältere Menschen ohne Auto ist der Markttag sicher eine Erleichterung. Die Diskussion über einen Supermarkt ist damit aber nicht vom Tisch. Das neue Integrierte Stadtentwicklungskonzept widmet der Ansiedlung eines Vollsortimenters sogar eine ganze Seite. Die Stadtverordneten diskutierten bereits über verschiedene mögliche Standorte in Wicker. Im Gespräch waren das derzeitige Areal der Freiwilligen Feuerwehr in der Flörsheimer Straße 2, ein Gelände neben der Goldbornhalle sowie eine Fläche an der DRK-Wache. Die Verfasser des Konzepts empfehlen eine Machbarkeitsstudie sowie Abstimmungen mit der Nachbarstadt Hochheim. Der Vorstand der Stadtverordnetenversammlung trifft sich am 27. Januar, um Vorschläge des Entwicklungskonzepts zu besprechen und konkrete Pläne zu entwickeln. Dann wird wahrscheinlich die Wickerer Nahversorgung erneut Thema sein. sas

Quellenangabe: Höchster Kreisblatt vom 19.01.2022, Seite 11